„Top 100“ für die Innovatoren der Nation

Erfolgreiches Innovationsmanagement kann so einfach sein: ein motivierender und umtriebiger Chef, ein angenehmes Betriebsklima mit Freiraum für frische Gedanken, ein Ordnungssystem, das Ideen in richtige Bahnen lenkt, und ein Marketingteam, das seine Kunden kennt. Heraus kommen mehr Umsatz, weniger Kosten, mehr Wachstum. Die Erfolgsgeschichte der 100 innovativsten deutschen Mittelständler beschreibt eine neue Studie von Prof. Dr. Nikolaus Franke von der Wirtschaftsuniversität Wien. Am 1. Juli 2010 erhalten sie das Gütesiegel „Top 100“.

Agiles Top-Management: Die „Top 100“-Chefs 2010…

• wenden ein Drittel ihrer Arbeitszeit für das Thema Innovation auf.
• stecken 12,1 Prozent des Umsatzes in Innovationsprojekte.
• betreiben durchschnittlich 15 Tage Weiterbildung pro Kopf und Jahr.
• haben eine schriftliche Innovationsstrategie, die regelmäßig überprüft und klar vermittelt wird.

Gerade in mittelständischen Firmen mit ihren überschaubaren Strukturen ist die klare Handschrift des Unternehmers allgegenwärtig und deshalb so wichtig. Firmenlenker der „Top 100“ sind ansteckend innovativ. Die Neuerungsfähigkeit ihrer Unternehmen ist für sie eine Herzensangelegenheit.

Vom Mitarbeiter zum Mitunternehmer: Bei den „Top 100“-Firmen 2010…

• geben 82 Prozent ihren Mitarbeitern Freiräume für das Entwickeln eigener Ideen.
• fördern 48 Prozent die Risikobereitschaft der Belegschaft mit einem Budget für innovative Projekte.
• haben 89 Prozent einen Schutz, der den frühzeitigen Abbruch besonders radikaler Innovationsprojekte verhindert.
• bilden sich zwei Drittel der Mitarbeiter an mehr als fünf Tagen pro Jahr fort.
Ein gutes Innovationsklima fördert autonome und risikobereite Mitarbeiter, unterstützt ihr angstfreies Engagement, gewährt Freiräume und honoriert Ideen.

Auch Ordnung muss sein: Die „Top 100“-Unternehmen 2010…
• haben zu 93 Prozent ein Monitoring von Markt, Technologie und Wettbewerb institutionalisiert.
• kooperieren zu vier Fünfteln mit Universitäten und Forschungseinrichtungen.
• verfügen zu 100 Prozent über einen klar festgelegten Innovationsprozess.
Der Mittelstand widmet der systematischen Organisation von Innovationen typischerweise eher weniger Aufmerksamkeit als Großunternehmen und unterschätzt ihre Bedeutung. Die „Top 100“ nutzen das kreative Potenzial des Unternehmens hingegen nahezu komplett. Dafür organisieren sie Innovationsprozesse ganz bewusst und systematisch.

Ohne Marktbewusstsein keine Innovation: Das Marketing der „Top 100“…

• beschäftigt sich zu 40 Prozent seiner Arbeitszeit mit Innovationsprojekten.
• ist bei Innovationsprojekten zu 96 Prozent intensiv in wichtige Entscheidungen eingebunden.
• erstellt zu 93 Prozent routinemäßig Absatzprognosen für Innovationsideen vor deren Entwicklung.

• testet zu 98 Prozent die Akzeptanz neuer Produkte regelmäßig vor der Markteinführung.

Kreativität und technisches Know-how allein entscheiden nicht über den Erfolg einer Innovation. Der Kunde muss sie auch wollen. Der Großteil der „Top 100“-Unternehmen arbeitet deshalb, wenn er neue Produkte und Dienstleistungen entwickelt, sehr eng mit den Kunden zusammen.

Paradebeispiel

Ein Vorzeigeinnovator ist Harro Höfliger und seine gleichnamige Verpackungsmaschinen GmbH. Der „Top 100“-Gesamtsieger 2009 zeigt, wie es geht: ein schwäbischer Chef mit Visionen, ein Top-Management, das 60 Prozent seiner Arbeitszeit mit dem Thema Innovation verbringt und 16 Prozent des Umsatzes in Innovationen investiert, sowie für ein vorbildliches Innovationsklima sorgt. Ergebnis: 520 zufriedene Mitarbeiter, mehr als 100 Patentanmeldungen pro Jahr, ein Umsatz, der sich zwischen 2004 und 2008 verdoppelt hat auf circa 94 Mio. Euro, und Neuprodukte aus den vergangenen 3 Jahren, die 90 Prozent vom aktuellen Umsatz und Gewinn ausmachen.

Fazit

Ein systematisch aufgebautes Innovationsmanagement lohnt sich. So erwirtschaften die „Top 100“-Unternehmen 2010 48,4 Prozent ihres Umsatzes mit Marktneuheiten und innovativen Verbesserungen der vergangenen 3 Jahre. Bei durchschnittlichen deutschen KMUs sind das nur 9,96 Prozent (Zahlen stammen aus dem ZEW-Bericht zum Innovationsverhalten der deutschen Wirtschaft 2009). Das bedeutet auch: Produkte, die 2016 die Basis für die „Top 100“ darstellen, existieren heute noch gar nicht. 86 Prozent der „Top 100“-Firmen sind im Zeitraum der vergangenen drei Jahre schneller gewachsen als der Branchendurchschnitt. Ihr Umsatzwachstum lag im Zeitraum von 2007 bis 2009 18,5 Prozentpunkte über dem Branchenschnitt.

Die ganze Studie ist ab sofort als Download unter www.top100.de erhältlich und erscheint Anfang Juli im Buch „TOP 100 – Die 100 innovativsten Unternehmen im Mittelstand“ (Redline Verlag).

Der Mentor und die wissenschaftliche Leitung

Mentor des Projekts ist Lothar Späth, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg a. D. Die wissenschaftliche Leitung hat seit 2002 Prof. Dr. Nikolaus Franke inne. Er ist Professor für Entrepreneurship und Innovation an der Wirtschaftsuniversität Wien.

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Silke Masurat compamedia GmbH

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