Start-Workshop des Leonardo da Vinci-EU-Projektes BILIUM in Greifswald

Zusammen mit den Instituten für Slawistik und Medizinische Psychologie der Universität Greifswald, dem Amt für Jugend, Soziales und Familie sowie der Elterninitiative deutsch-polnisch aufwachsender Kinder werden Projekte und Forschungsergebnisse zum Thema „Bilingualismus“ in Greifswald diskutiert. Ziel der Veranstaltung ist, einen Aktionsplan zu erstellen, der die Zusammenarbeit zwischen den Projektteilnehmern und externen Einrichtungen regelt.

Wachsen Kinder in einer zwei- oder mehrsprachigen Umwelt auf, sprechen wir von „Bilingualismus“. Durch die Öffnung der Grenzen innerhalb und außerhalb der EU, finanzielle Krisen und Kriege ist dies immer öfter der Fall. Bilingualismus bereichert nicht nur das Kind, welches mehrere Muttersprachen erlernt und mit mindestens zwei kulturellen Weltbildern aufwächst. Auch die Länder profitieren von den späteren mehrsprachigen Weltbotschaftern, Politikern oder Handelsleuten. Die Wissenschaft bewertet diese Tendenz als positiv. Damit diese Kinder und Jugendlichen in und außerhalb der Familie richtig wahrgenommen und erzogen werden können, müssen Erzieher und Lehrkräfte entsprechend aus- und weitergebildet werden. Sie tragen das Wissen auch an die Eltern weiter.

Mit dem EU-Projekt BILIUM, das von elf Partnerorganisationen aus zehn Ländern unter der Federführung von Frau Dr. Ekaterina Kudrjavceva-Hentschel ins Leben gerufen wurde, soll ein Fortbildungskonzept für Grund- und Vorschullehrer sowie Erzieher erstellt werden, die mit bilingual aufwachsenden Kindern und ihren Familien arbeiten. Das Projekt besteht aus drei Modulen. Das erste Modul beschäftigt sich mit der Bestandsaufnahme der bereits vorhandenen politischen, gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Situation in Deutschland und den Partnerländern. Das Fremdsprachen- und Medienzentrum (FMZ) der Universität Greifswald ist Partner und Koordinator des Projektes. „Nachdem wir intensiv im Internet und mit Hilfe von Kollegen und Studierenden zu Greifswalder Projekten dieser Art recherchiert haben, konnten wir vier Initiativen ausmachen“, so Dr. Heidrun Peters, Leiterin des FMZ. „Das Institut für Slawistik arbeitet mit Polnisch sprechenden Kindern und Jugendlichen in Deutschland, die Medizinische Psychologie mit Russland-Deutschen, das Greifswalder Sozialamt mit bilingualen Kindern und die Elterninitiative mit polnisch-stämmigen Familien. Mit dem Projekt erhoffen wir uns mehr Informationsaustausch und eine aktive Zusammenarbeit, welche im Rahmen solcher Workshops und Treffen entstehen kann.“

Das Programm Leonardo da Vinci unterstützt und ergänzt die Berufsbildungspolitik der teilnehmenden Staaten. Dazu wird die Europäische Union bis 2013 ein Gesamtbudget von 1.725 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Es fördert zum einen europäische Bürgerinnen und Bürger beim Erwerb internationaler Kompetenzen. Zum anderen trägt es durch europäische Modellversuche sowie durch den Transfer bereits entwickelter Produkte und Verfahren zu Innovation und Verbesserung der Berufsbildungssysteme und -praxis bei. Die Partner des Projekts BILIUM erhalten insgesamt 133.000 Euro aus diesen Mitteln, um im Zeitraum vom 1. August 2012 bis zum 31. Juli 2014 eine umfassende Bestandsaufnahme vorzunehmen. Die Erarbeitung konkreter Konzepte und Maßnahmen, die später in die berufliche Ausbildung von Lehrern und Erziehern einbezogen werden sollen, bleibt einem geplanten eigenständigen Folgeprojekt vorbehalten.

Workshop
Thema „Bilingualimus“
25.-26. August 2012, ab 10:00 Uhr
Raum 5, Bahnhofstraße 50, 17487 Greifswald
Die genauen Zeiten entnehmen Sie bitte dem Programm.

Ansprechpartnerin an der Universität Greifswald
Dr. Ekaterina Kudrjavceva-Hentschel
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Fremdsprachen- und Medienzentrum
Bahnhofstraße 50, 17487 Greifswald
Telefon 0179 763 8609
ekoudrjavtseva@yahoo.de

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