Solar-Institut Jülich erforscht Methoden zur Abgasreinigung bei Dieselmotoren

Staatssekretär Dr. Thomas Grünewald (Mitte), FH-Rektor Prof. Dr. Marcus Baumann (rechts) und Prof. Ulf Herrmann FH Aachen / Arnd Gottschalk

„Wir sind besonders stolz auf unseren MoPS“, sagte Rektor Prof. Dr. Marcus Baumann bei der Inbetriebnahme des Prüfstands. Dieselmotoren seien nach wie vor wichtige Antriebssysteme. Prof. Baumann: „Mit diesem Motorenprüfstand können wir helfen, diese Motoren in Zukunft umweltgerecht zu betreiben.“

Die Arbeit der Fachhochschulen sei deswegen so erfolgreich, weil hier nahe an der Anwendung gelehrt und geforscht werde. Damit könnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen reagieren und direkt zur Entwicklung neuer Produkte beitragen.

Das Projekt hat ein Fördervolumen von 933.468 Euro. Das Geld stammt aus Mitteln der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) und des Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen (MIWF).

Dr. Thomas Grünewald, Staatssekretär im MIWF, hob in seinem Redebeitrag diese Kooperation von Bund und Land in der Forschungsförderung hervor und betonte, der große Praxisbezug und die Nähe zur Industrie seien von großem Wert für das Projekt. Die Dieselmotortechnologie sei ein entscheidender Wirtschaftsfaktor. Aus diesem Grund sei es wichtig, neue Technologien zur Senkung der Emissionen zu erforschen.

Der Geschäftsführende Direktor des SIJ, Prof. Dr. Ulf Herrmann, erläuterte den Zuhörerinnen und Zuhörern aus der Automotive-Industrie und der Wissenschaft, die teilweise auch aus der Euregio angereist waren, auf welchen Feldern sein Institut konkret forscht und welche Rolle der „MoPS“ dabei spielt.

Der Dieselmotorenprüfstand am SIJ werde für die Entwicklung von Komponenten der Abgasnachbehandlung eingesetzt und verfüge über moderne Messtechnik zur chemischen Abgasanalyse. Zum einen erproben die Forscherinnen und Forscher, inwieweit sich Forschungsergebnisse aus dem Bereich der Hochtemperaturanwendung von keramischen porösen Strukturen, wie sie auch in der Solarforschung eingesetzt werden, auf den klassischen Dieselpartikelfilter übertragen lassen.

Dort sollen die gewonnen Erkenntnisse zur Reduktion von Rußemissionen und durch eine aktive Aschereinigung zu längeren Wartungsintervallen führen. Zum anderen werden Mischer zur selektiven katalytischen Reduktion entwickelt, die durch eine verbesserte Durchmischung des eingespritzten Harnstofflösung (Markenname AdBlue) zu einer Reduktion der Stickoxidemissionen beitragen können.

Zuletzt werden auch noch Komponenten zur Wärmerückgewinnung mit Keramikstrukturen erprobt. Damit können die Ingenieurinnen und Ingenieure das Grundproblem bei den Dieselabgasen angehen und zur Einhaltung zukünftiger Grenzwerte maßgeblich beitragen. Mit dem neuen Dieselmotorenprüfstand wird das Spektrum einer hochaktuellen, industrienahen Forschung an der FH Aachen erweitert.

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Team Pressestelle idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.fh-aachen.de

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