Das Smart Home wird 2025 Standard

Mit Smartphones mobil vernetzt zu sein ist fast schon selbstverständlich, die vernetzte Konsumelektronik, Haushaltstechnik und Hausautomation dagegen nicht. Elektro- und IT-Anwendungen in den eigenen vier Wänden fristen immer noch ein isoliertes und nicht allzu smartes Schattendasein. Und das, obwohl die intelligente Hausvernetzung technisch längst möglich ist. Aber es fehlt bisher an einheitlichen Standards, die Kosten sind oft noch hoch und der Mehrwert für den Verbraucher nicht immer transparent.

Diese Situation wird sich laut der neuen Studie „Smart Home + Building“ in den nächsten zehn Jahren grundlegend ändern. Smart Home-Funktionen werden dann zur Basisausstattung vor allem bei Neubauten zählen: mit bezahlbaren, kompatiblen, intuitiv nutzbaren, personalisierten Plug-and-Play-Anwendungen für die intelligente Heimvernetzung, die mehr Komfort, Sicherheit, Energieeffizienz und Selbstbestimmung ermöglichen.

Smart Home wird erschwinglich

Laut dem Technologieverband wird die Fernsteuerung von Geräten Standard, die Mensch-Maschine-Kommunikation wird über neuartige Schnittstellen wie Sprache oder Gestik erfolgen. Die Konvergenz der Medien, der Bereiche Konsumelektronik, Haushaltstechnik und Hausautomation sowie der drei Lebensfelder Heim, Weg und Ziel wird weiter fortschreiten und die Zahl der daran anknüpfenden Dienste deutlich zunehmen. Das Smart Home wird über nachrüstbare (Funk- oder Plastiklichtfaser-basierte) Lösungen erschwinglich, Pakete für spezielle Kundenbedürfnisse werden angeboten, und einfach zu installierende Lösungen werden den Einstieg ins Smart Home erleichtern.

Globaler Smart-Home-Markt mit großem Wachstumspotenzial
Das Marktpotenzial für vernetzte Haustechnik ist groß. Nach einer Studie der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH kann der kumulierte Umsatz von Smart Home im deutschen Markt bis 2025 19 Milliarden Euro erreichen. Die durchschnittliche Wertschöpfung deutscher Anbieter wird dabei auf 11,4 Milliarden Euro geschätzt. Die deutsche Industrie punktet zwar im globalen Wachstumsmarkt mit Kompetenzen in den Bereichen Systemintegration, in der Industrie-, Prozess- und Gebäudeautomation, bei Embedded Systems und in der Telemedizin. Allerdings schlafen die Wettbewerber nicht: Japan nimmt einen Spitzenplatz ein, vor allem durch das industrielle individuelle Bauen und die Service-Robotik, Südkorea liegt sehr gut im Rennen, die USA beginnen – energiepolitisch motiviert – aufzuholen, China unternimmt ebenfalls Anstrengungen, und auch von den besser entwickelten Märkten in technisch schwächer aufgestellten europäischen Nachbarländern kann Deutschland einiges lernen.

Innovationshemmnisse überwinden

Telekommunikations-, Energie- und Versorgungsunternehmen, Anbieter von Gebäudetechnik, Hersteller von Unterhaltungselektronik- und Haushaltsgeräten sowie IT-, Hardware- und Software-Unternehmen fungieren als sogenannte Smart Home Enabler. Sie haben aber heute in vielen Fällen eher ein Verständnis für ihre angestammten Domänen und die darin bedienten Kernmärkte als für den neuen, übergreifenden Smart Home Markt. Die erforderliche Plug-and-Play-Funktionalität setzt die hersteller- und branchenübergreifende Standardisierung von Schnittstellen voraus. Die Baubranche braucht Beratung und Innovationsanreize.

Im Handwerk fehlt es noch an ausreichendem Wissen um die technologischen Möglichkeiten. Und die Politik, öffentliche Einrichtungen und Verbände stehen vor der Aufgabe, geeignete Standards, Regularien und gesetzliche Vorgaben zu schaffen bzw. an diesen mitzuwirken. Darüber hinaus müssen der Breitband-Netzausbau vorangetrieben und die IKT-Basistechnologien noch entschlossener gefördert werden. Um Innovationshürden zu beseitigen, hat der VDE das Zertifizierungsprogramm Smart Home + Building gestartet. Ziel des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Programms ist es, Standards und ein Prüfsiegel für Plug-and-Play-Anwendungen zu entwickeln, um Deutschland auf seinem Weg zum Leitmarkt und Leitanbieter zu unterstützten.

Der VDE auf der CeBIT in Halle 11, Stand D 79. Nähere Informationen zum VDE unter www.vde.com.

Pressekontakt: Melanie Unseld, Tel. 069 6308461, melanie.unseld@vde.com

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