Sinterbauteile sicher kennzeichnen und identifizieren
Leichtmetalle haben generell eine geringere Festigkeit als beispielsweise Stahl, jedoch bietet die Sintertechnik durch die variable Legierungsbildung die Möglichkeit von deutlichen Festigkeitssteigerungen. In der Automobilindustrie setzen sich für einige Motor- und Fahrwerkskomponenten sowie Teile der Innenausstattung zunehmend Leichtmetalllegierungen auf Aluminium- und Magnesiumbasis durch.
Plagiatschutz bei Sinterbauteilen wichtig
Der Hauptgrund für die Verwendung von Leichtmetallen im Fahrzeugbau ist die Gewichtsreduzierung und somit eine Verringerung des Kraftstoffverbrauchs und des Schadstoffausstoßes. Weil es sich bei Fahrzeugkomponenten größtenteils um sicherheitsrelevante Bauteile handelt, ist Plagiatschutz sowohl für Hersteller als auch für Anwender ein wichtiges Thema.
Gegenwärtig erfolgt die Identifikation von Sinterbauteilen meistens durch externe Informationsträger, die leicht manipulierbar oder auszutauschen sind, so das Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen (IFUM) der Leibniz Universität Hannover. Die Sintertechnik bietet außer den Kostenvorteilen die Möglichkeit, Bauteile schon während des Herstellungsprozesses einfach und nicht äußerlich sichtbar zu kennzeichnen.
Neue Methode zur sicheren Identifikation von Sinterbauteilen
Das Institut stellt auf der Messe eine Methode zur eindeutigen und sicheren Identifikation von Bauteilen vor. Wie dazu erläutert wird, werden während des Herstellungsprozesses von Sinterbauteilen mit definiert im Pulver eingelagerter Fremdpartikel kodierte Informationsdaten in das Bauteil eingebracht. Anzahl und Anordnung der Fremdpartikel stellen eine binär kodierte Informationsmatrix dar.
Die Informationsmatrix soll die abgelegten Daten im Inneren des Werkstückes wie etwa die Werkstückidentifikationsnummer wiedergeben. Die in das Bauteil gepressten Fremdpartikel werden durch das Sintern fest mit dem Grundwerkstoff verbunden.
Kennzeichnung in Sinterbauteilen nicht manipulierbar
Weil sich die Fremdpartikel hinsichtlich der Materialeigenschaften vom Grundwerkstoff unterscheiden, lässt sich diese Matrix mit Röntgenstrahlen oder Ultraschalltechnik auslesen. Die im Bauteil abgelegten Informationen können nachträglich nicht mehr entfernt oder manipuliert werden und führen somit zur eindeutigen und sicheren Identifikation des Bauteils.
Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen (IFUM) der Leibniz-Universität Hannover: Halle 2, Stand C10
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Maschinenbau
Der Maschinenbau ist einer der führenden Industriezweige Deutschlands. Im Maschinenbau haben sich inzwischen eigenständige Studiengänge wie Produktion und Logistik, Verfahrenstechnik, Fahrzeugtechnik, Fertigungstechnik, Luft- und Raumfahrttechnik und andere etabliert.
Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Automatisierungstechnik, Bewegungstechnik, Antriebstechnik, Energietechnik, Fördertechnik, Kunststofftechnik, Leichtbau, Lagertechnik, Messtechnik, Werkzeugmaschinen, Regelungs- und Steuertechnik.
Neueste Beiträge
Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation
Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…
Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus
Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…
Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit
Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…