Sinn und Bedeutung in der Psychoanalyse

Um das Thema „Sinn und Bedeutung in der Psychoanalyse“ geht es bei einer Forschungskonferenz, die vom 8. bis zum 9. Februar 2013 in der International Psychoanalytic University (IPU) in Berlin stattfinden wird. Organisatoren sind die Universität Witten/Herdecke (UW/H) und die IPU.

Wie können wir eine humanwissenschaftlich reiche, weder bloß geltungstheoretische noch bloß psychologistische Auffassung von Sinn und Bedeutung entwickeln, die vom sprachlich-konventionalisierten Sinn von Worten und Sätzen bis hin zum affektiven, leiblichen und unbewusste Konflikte inszenierenden „Sinn von Symptomen“ reicht? Diese Problemkonstellation bedarf interdisziplinärer Diskussion – zwischen Psychoanalytikern, Philosophen und anderen Wissenschaftlern, die die Psychoanalyse als allgemeine Psychologie bewusster und unbewusster Prozesse voranbringen wollen. Die Forschungskonferenz in Berlin zielt auf Fortschritte in dieser Diskussion.

Alle psychoanalytischen Formen von Therapie und Beratung erwarten, dass unbewusster Sinn beziehungsweise der Sinn von Unbewusstem, egal wie und wo er wirkt und entsteht, letztlich immer auch im Medium einer natürlichen Sprache artikuliert und mittels konventioneller Bedeutungen sprachlich zur Geltung gebracht werden kann – dass auch „exkommunizierter“ (Alfred Lorenzer) Sinn im Prinzip wieder in kommunizierbaren Sinn überführt werden kann. Innerhalb der philosophischen Semiotik und der Philosophie der Sprache hat die Aufklärung von Grundstrukturen intersubjektiver Verständigung in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte gemacht (z.B. Donald Davidsons radikaler Interpretativismus, John Searles Intentionalismus, Robert Brandoms Inferentialismus).
Zudem zeichnen sich im Bezug auf Gefühle, Gedächtnis und Gehirn Übergangsfelder zwischen Philosophie, Psychologie, Neurologie und Biologie ab, die Brückentheorien versprechen zwischen der radikal persönlichen Bedeutsamkeit individuellen Erlebens und einer gemeinschaftsweit gleichbedeutenden symbolischen Kommunikation (z.B. die Multiple Kodierungstheorie von Wilma Bucci, Matte Blancos Symmetrierungstheorie des Unbewussten, Gedächtnistheorien von Eric Kandel und Hans J. Markowitsch, Ruth Millikans Teleosemantik).

Forschungskonferenz: Sinn und Bedeutung in der Psychoanalyse
Universität Witten/Herdecke (UW/H) und International Psychoanalytic University (IPU)
Ort: IPU Berlin. Zeit: Freitag 8. Februar (14:00 Uhr) bis Samstag 9. Februar 2013 (17:30 Uhr)
Organisation: Prof. Dr. Lilli Gast (IPU) und Prof. Dr. Matthias Kettner, Dipl-Psych (UWH)

Weitere Informationen: Prof. Dr. Matthias Kettner: 02302 / 926-811, Matthias.Kettner@uni-wh.de

Über uns:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 1.500 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

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Jan Vestweber idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-wh.de

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