Siemens-Studie: Durch Diversifikation im Energiemix kann Südkorea Versorgungssicherheit erhöhen und Emissionen senken

Die zentrale Herausforderung des koreanischen Energiesektors liegt in seiner hohen Importabhängigkeit. So belegt die rohstoffarme Industrienation mit ihren 50 Millionen Einwohnern seit Jahren Platz 3 der Weltrangliste der Länder mit den höchsten Kohleimporten.

Lediglich China und Japan führen mehr Kohle als Südkorea ein. Korea hat daher bereits Maßnahmen zur massiven Reduzierung des Primärenergieverbrauchs eingeleitet. Bei der Stromerzeugung wird der Anteil der Kohlekraft von derzeit rund 40 Prozent bis 2030 voraussichtlich auf etwa 16 Prozent sinken, wie aus einer Studie von Siemens hervorgeht.

Die CO2-Emissionen des Stromsektors in dem Industrieland werden sich infolgedessen um ein Drittel reduzieren, obwohl der Strombedarf bis dahin um etwa ein Viertel zulegen dürfte.

Durch weitere Änderungen im Strommix wäre es sogar möglich, die Emissionen des Sektors um bis zu zwei Drittel zu senken, wie zwei Szenario-Berechnungen in der Studie ergeben haben. So könnte der noch stärkere Ausbau von hocheffizienten Gaskraftwerken den CO2-Ausstoß kräftig reduzieren und auch ein gesteigerter Aufbau von Erneuerbaren Energien würde sowohl Emissionen als auch Rohstoffabhängigkeit senken helfen. Eine weitere Möglichkeit zur Diversifikation im Energiemix – und damit zur Erhöhung der Versorgungssicherheit – bei gleichzeitiger CO2-Reduzierung böte auch eine stärkere Gewichtung der Kernenergie.

Würde Korea bis 2030 komplett auf Kohlekraftwerke zu Gunsten moderner Gaskraftwerke verzichten, sänken die CO2-Emissionen des Sektors um ein weiteres Drittel und es würden jährlich 9 Millionen Tonnen Ölquivalente an Importen eingespart. „Korea ist bereits Vorreiter beim effizienten Einsatz von Energie. Hier entstehen viele Gaskraftwerke mit den höchstmöglichen Wirkungsgraden. Von unserer modernsten Gasturbine der H-Klasse haben wir bereits acht Stück in Südkorea verkauft, womit das Land für ein Drittel der weltweiten Nachfrage steht“, sagte Michael Süß, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO des Sektors Energy. „Wir bauen daher unsere hiesigen Geschäftsaktivitäten aus und richten in Seoul ein lokales Hauptquartier der Division Power Generation ein.“

Siemens hat in seiner globalen Energiestudie die regionalen Gegebenheiten unter Berücksichtigung der prognostizierten künftigen Entwicklung in diversen Märkten untersucht. So sollte ermittelt werden, welche Ansätze aus volks- und globalwirtschaftlicher Sicht am besten geeignet sind, sichere und nachhaltige Energiesysteme mit hoher Effizienz bei bezahlbaren Strompreisen zu schaffen.

Im südkoreanischen Daegu wird Siemens am 15. Oktober auf dem World Energy Congress einen Round Table mit renommierten Energie-Experten ausrichten sowie die globale Gesamtauswertung der Studie vorstellen. Seit dem 13. Oktober 2013 findet in Daegu mit dem World Energy Congress die weltweit wichtigste Konferenz im Energiesektor statt.

Der Siemens Energy Sektor hat im Vorfeld eine Reihe von Veranstaltungen durchgeführt, bei denen ein umfassendes Bild von der jeweiligen Energiesituation und den spezifischen Herausforderungen in verschiedenen Regionen der Welt vermittelt wurde. Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft traten dabei in einen Dialog über die globalen und regionalen Herausforderungen. Zudem bereisten zwei Blogger im Auftrag von Siemens die Welt. Ihre Eindrücke von den jeweils besichtigten Energiesystemen finden Sie unter blogs.siemens.com/theenergyblog

Das kostenlose Online-Spiel „Power Matrix Game“ vermittelt spielerisch die komplexen Zusammenhänge eines modernen Stromsystems. Teilnehmer können bei dem soeben online gegangenen Spiel ihre eigene Stadt entwickeln, wobei das Energieversorgungssystem mittels Komponenten aus der sogenannten Power Matrix an die Anforderungen der Stadt ausgerichtet werden sollte: powermatrixgame.com

Ansprechpartner

Herr Alfons Benzinger
Sektor Energy
Tel: +49 (9131) 18-7034
alfons.benzinger​@siemens.com

Media Contact

Alfons Benzinger Siemens Energy

Weitere Informationen:

http://siemens.com/wec

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