Seismische Gefährdung Zentralasiens: Einsatz der Deutschen Task Force im Grenzgebiet Kirgistan – China
Einsatz der Deutschen Task Force im Grenzgebiet Kirgistan – China
Am Dienstag, den 14.10.2008, startet das Seismologen-Team der Deutschen Task Force Erdbeben zu einem Einsatz in das Dreiländereck Kirgistan-Tadschikistan-China. In diesem Grenzgebiet im Pamir – Tienshan fand am Sonntag, dem 5.10.2008, ein Erdbeben der Stärke 6,6 statt, das die Dörfer der Region stark beschädigte und nach bisherigen Informationen 350 Todesopfer forderte.
Erstmals werden hier die drei Nachbarstaaten Kirgistan, Tadschikistan und Volksrepublik China grenzübergreifend zusammenarbeiten, um die hohe seismische Gefährdung Zentralasiens zu untersuchen. Die Region ist charakterisiert durch den Zusammenstoß und das Übereinanderschieben zweier Kontinentplatten, wobei sowohl in der Kruste als auch im Erdmantel eine sehr hohe Erdbebentätigkeit auftritt.
Das Deutsche GeoForschungsZentrum GFZ betreibt hier in Zusammenarbeit mit dem Zentral-Asiatischen Institut für Angewandte Geowissenschaften, Bishkek, Kirgisien (ZAIAG), der Forschungsstation der Russischen Akademie der Wissenschaften, dem Geologischen Institut der Tadschikischen Akademie der Wissenschaften und der Nichtregierungsorganisation „PMP International“ (Tadschikistan) ein seismologisches Netzwerk von 40 Stationen, das Aufschluss über die Struktur und Seismotektonik des Gebietes liefern soll.
Die Stationen der Task Force werden dieses Netz im Bereich des aktuellen Erdbebens verdichten, um die Nachbebentätigkeit hochgenau registrieren zu können.
Wichtigster Partner vor Ort für den Einsatz der Task Force ist das ZAIAG, das umfassende logistische Hilfestellung leistet. Wissenschaftlich sehr wertvoll ist vor allem auch die Teilnahme Chinas an dem Unternehmen. Da das Erdbeben direkt im Grenzgebiet aufgetreten ist, werden Mitarbeiter des Xinjang Seismological Bureau auf chinesischer Seite in Ergänzung des Task Force Einsatzes eine Erweiterung des Nachbebennetzes installieren.
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