Schadhaftes schadlos aufspüren

Auf der Hannover Messe 2012 (Halle 2, Stand A18) präsentiert die BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung ihre neusten physikalischen Verfahren und Sensoren zur zerstörungsfreien Prüfung.

Risse im Stahl und Korrosion in Stahlbeton aufspüren oder gefährliche Substanzen auf Fernabfrage melden: Diese und andere sicherheitstechnisch relevanten Zustände von Materialien, Anlagen oder Systemen ermittelt die BAM mit der zerstörungsfreien Prüfung.

Für die zerstörungsfreie Prüfung, also Prüfung ohne Beeinträchtigung des zu untersuchenden Systems und Probenahme, setzt die BAM konventionelle physikalische Verfahren wie Röntgen und Ultraschall sowie eigens entwickelte Methoden ein. Insbesondere die hohen Qualitätsanforderungen beim Einsatz neuer Werkstoffe in Leichtbau, Luftfahrt, Energietechnik und Elektronik stellen enorme Ansprüche an die Messtechnik.
Rund 180 Wissenschaftler und Ingenieure der BAM forschen – oft gemeinsam mit Herstellern und Anwendern – auf dem Gebiet der zerstörungsfreien Prüfung für die Sicherheit in Technik und Chemie.

So wird BetoScan auf dem Messestand vorgestellt – eine selbstfahrende und selbstnavigierende Roboterplattform für Sensoren und Messgeräte. Damit lässt sich der Zustand von horizontalen Betonflächen in Parkhäusern, Tiefgaragen, Brücken oder Industriegebäuden genau, schnell und kostengünstig erfassen. BetoScan kann Sensoren tragen für Messungen mit Ultraschall, Radar sowie zur Messungen des Potentialfelds, der Feuchte, der Betondeckung und des Klimas. Dieses Prüf- und Bewertungssystem ist in der Lage, mehrere hundert Quadratmeter Stahlbeton pro Tag in hoher Flächenmessdichte zu untersuchen.

Mit TomoCAR zeigt die BAM ein weiteres zerstörungsfrei arbeitendes Messsystem, mit dem große Bauteile aus faserverstärktem Kunststoff auf Materialfehler untersucht werden können. Besonders für im Mehrschicht-Aufbau gefertigte Bauteile, wie sie im Flugzeugbau Anwendung finden, sind diese computergestützten Röntgenmessungen geeignet. Die elektronische Auswertung der Messdaten ersetzt dabei den bislang üblichen Röntgenfilm. TomoCAR ermöglicht eine sehr gute Bildgebung und lässt sich zudem auch mobil einsetzen.

Und mit SIGRID (Sicherung von Gefahrguttransporten durch RFID-Tags mit Sensorfunktionalität und integrierter Datenbank-GEFAHRGUT Information) stellt die BAM eine Messtechnik zur kontaktlosen Identifikation von gefährlichen Stoffen mit Hilfe elektromagnetischer Wellen vor. An Gefahrgutbehälter angebrachte RFIDs, die mit Sensoren bestückt sind, gestatten eine ganzheitliche Transportüberwachung. Sie können Temperaturveränderungen, Schwankungen der Feuchtigkeit oder des Drucks registrieren. SIGRIDs Messtechnik erkennt aber auch mittels Kippsensoren unzulässige Lageveränderungen der Fracht. Sollte es zu Beschädigungen an den Behältern kommen, melden sie die Konzentrationen unterschiedlicher Gase und gegebenenfalls den Austritt ionisierender Strahlung.

Darüber hinaus präsentiert die BAM ihren Technologietransfer in Ausgründungen. Die Themen dreier junger Unternehmen, die aus der BAM hervorgegangen sind, werden auf dem Stand vorgestellt.
Kontakt: Dr. Ulrike Rockland
Pressesprecherin
Telefon: +49 30 8104-1003
E-Mail: presse@bam.de

Media Contact

Dr. Ulrike Rockland idw

Weitere Informationen:

http://www.bam.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: HANNOVER MESSE

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer