RFID-Sensoren für sichere Brücken und Bauwerke

RFID-Sensoren lassen sich drahtlos auslesen, wie dieser Prototyp in einer Stahlbetonschalung zeigt. Quelle: BAM

Wie wäre es, wenn Brücken und Bauwerke künftig mit uns „sprechen“ würden? Sie hätten einiges zu erzählen: Welche Feuchtigkeit im Stahlbetonbauteil herrscht, welche Temperatur und auch, wie stark der Sanierungsbedarf durch Korrosionsschäden ist. Eine wichtige Information für den zielgerichteten Einsatz von Ressourcen, um die bauliche Infrastruktur sicher instand zu halten.

BAM-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler arbeiten daran, dass das technische Monitoring von Infrastruktureinrichtungen in Zukunft möglicherweise einfacher und zuverlässiger durchgeführt werden kann als bisher.

„Sprechen“ können die Bauteile im übertragenen Sinne mit so genannten RFID-Sensoren (RFID – Radio Frequency Identification). Durch eine vollständige, dauerhafte Einbettung von RFID-Sensoren in Stahlbetonkomponenten sollen zukünftig Korrosionsschäden und Sanierungsbedarfe schneller und kostengünstiger ermittelt werden.

Keine Batterien dank RFID

Die RFID-Technologie hat den Vorteil, dass sie nicht nur Daten übertragen kann, sondern auch Energie. Das Messen und Auslesen des Sensors wird ausschließlich mit der Energie des vom Lesegerät erzeugten elektromagnetischen Feldes durchgeführt. Das ist Voraussetzung für das Funktionieren der Technologie, da eine einbetonierte Batterie nach Entladung nicht einfach ausgetauscht werden kann.

„Solche dauerhaft eingebettete Sensorik kann über die gesamte Lebensdauer eines Bauwerks in der Bausubstanz bleiben“, so der Projektleiter Dr. Matthias Bartholmai. „RFID-Sensoren messen Werte wie Feuchtigkeit, Temperatur oder Indikatoren für Korrosion und geben diese an ein Handlesegerät des Kontrolleurs weiter.“

Mit vorbeifahrenden Autos die Messdaten leichter auslesen

Im Projekt Kommunizierende Sensorsysteme für die Bauteil- und Umweltüberwachung (KonSens) untersucht ein Team um Matthias Bartholmai die Einbettung von Sensoren direkt in Brücken. In einem Szenario prüft die BAM auch, ob Messgeräte, die an vorbeifahrenden Autos angebracht sind, die Sensoren auslesen können. So könnten Kontrolleure die Arbeit ohne Einschränkungen des Straßenverkehrs ausführen.

Die BAM auf der Hannover Messe 2017

Am BAM-Stand auf der internationalen Leitmesse Research & Technology, Halle 2, Stand A02, können sich Besucherinnen und Besucher umfassend über das KonSens Projekt informieren. Weitere Informationen zum BAM-Auftritt auf der Hannover Messe finden Sie auf www.bam.de/hannovermesse.

Kontakt:
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)
Venio Quinque, M.A., LL.M./LL.B.
Leiter Referat Unternehmenskommunikation
T: + 49 30 8104-1002
presse@bam.de

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Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

Die BAM forscht, prüft und berät zum Schutz von Mensch, Umwelt und Sachgütern. Im Fokus aller Tätigkeiten in der Materialwissenschaft, der Werkstofftechnik und der Chemie steht dabei die technische Sicherheit von Produkten und Prozessen. Dazu werden Substanzen, Werkstoffe, Bauteile, Komponenten und Anlagen sowie natürliche und technische Systeme von volkswirtschaftlicher Dimension und gesellschaftlicher Relevanz erforscht und auf sicheren Umgang oder Betrieb geprüft und bewertet. Die BAM entwickelt und validiert Analyseverfahren und Bewertungsmethoden, Modelle und erforderliche Standards und erbringt wissenschaftsbasierte Dienstleistungen für die deutsche Wirtschaft im europäischen und internationalen Rahmen.

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