Quantenmechanische Systeme fern vom Gleichgewicht

Die DFG fördert eine neue Forschungsgruppe zur Nichtgleichgewichtsphysik von Quantenvielteilchensystemen an der Universität Göttingen.
(c) Melissa Will

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert eine neue Forschungsgruppe zur Nichtgleichgewichtsphysik von Quantenvielteilchensystemen an der Universität Göttingen.

Unter dem Titel „Quantenthermalisierung, Lokalisierung und eingeschränkte Dynamik mit wechselwirkenden ultrakalten Atomen“ untersuchen die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie makroskopisches, thermodynamisches Verhalten aus den mikroskopischen Bewegungsgleichungen der Quantenmechanik entsteht. Die Koordination der Forschungsgruppe liegt beim Institut für Theoretische Physik der Universität Göttingen. Darüber hinaus sind die Universitäten Augsburg, München, Tübingen, die TU München sowie das Max-Planck-Institut für Physik Komplexer Systeme, Dresden, und das Max-Planck-Institut für Quantenoptik, Garching, beteiligt. Die beantragte Fördersumme liegt bei knapp 3,5 Millionen Euro für zunächst vier Jahre.

Prof. Dr. Fabian Heidrich-Meisner
(c) Universität Göttingen

„Die Statistische Physik und die Quantenmechanik bilden die essenzielle Grundlage für die Beschreibung von Quantenvielteilchensystemen, wie sie zum Beispiel in der kondensierten Materie oder in Metamaterialien vorkommen. Bemerkenswerterweise ist das genaue Zustandekommen der makroskopischen Beschreibung nach den Gesetzen der Thermodynamik aus den mikroskopischen Regeln der Quantenmechanik, also der Schrödingergleichung, nicht umfassend verstanden“, so der Sprecher der Initiative, Prof. Dr. Fabian Heidrich-Meisner von der Universität Göttingen. Die Mitglieder der Forschungsgruppe stammen aus der Experimental- und der Theoretischen Physik, aus den Bereichen der Quantenoptik, Festkörperphysik und Statistischen Physik.

„Unser zentraler Zugang beruht auf sogenannten Quantensimulationen mit ultrakalten Atomen, die zeitaufgelöste Experimente mit weitreichender Kontrolle über die mikroskopischen Parameter, Wechselwirkungen, Dimensionaliät, Unordnungspotenziale und Messprozesse mit Einzelatomauflösung erlauben“, erläutert Heidrich-Meisner. „Wir erhoffen uns, dass das Wechselspiel dieser Experimente mit den beteiligten Theoriegruppen zum grundlegenden Verständnis der Nichtgleichgewichtsdynamik beitragen wird. Wir widmen uns hierbei dem vollen Spektrum von thermalisierenden, lokalisierenden und metastabilen Systemen. Ein vertieftes Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen wird perspektivisch eine verbesserte Kontrolle und neue Realisierungen von Quantentechnologien erlauben.“

Kontakt:
Prof. Dr. Fabian Heidrich-Meisner
Georg-August-Universität Göttingen
Institut für Theoretische Physik
Friedrich-Hund-Platz 1, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-27376
E-Mail: fabian.heidrich-meisner@uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/580420.html

Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Fabian Heidrich-Meisner
Georg-August-Universität Göttingen
Institut für Theoretische Physik
Friedrich-Hund-Platz 1, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-27376
E-Mail: fabian.heidrich-meisner@uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/580420.html

Weitere Informationen:

https://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?id=7035

Media Contact

Romas Bielke Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie

Von grundlegenden Gesetzen der Natur, ihre elementaren Bausteine und deren Wechselwirkungen, den Eigenschaften und dem Verhalten von Materie über Felder in Raum und Zeit bis hin zur Struktur von Raum und Zeit selbst.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Astrophysik, Lasertechnologie, Kernphysik, Quantenphysik, Nanotechnologie, Teilchenphysik, Festkörperphysik, Mars, Venus, und Hubble.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer