Qualitätsmerkmale für fundierte Sprachdiagnostik in der Kita

Bundesweit 17 verschiedene Sprachstandstests erschweren eine einheitliche Diagnostik und führen zu ungleichen Chancen von Kindern auf Sprachförderung – und damit auf Bildung. Das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache stellt den deutschlandweit ersten wissenschaftlichen Kriterienkatalog für Sprachstandsverfahren im Elementarbereich vor.

Eine bedarfsgerechte Sprachförderung muss möglichst früh ansetzen, um allen Kindern optimale Startchancen in ihre Schullaufbahn zu ermöglichen. Dass das insbesondere die Sprachdiagnostik im Elementarbereich betrifft, hat die Bildungspolitik bereits erkannt: Zwischen 2002 und 2008 haben 14 Bundesländer Verfahren eingeführt, um den sprachlichen Entwicklungsstand der vier- bis fünfjährigen Kinder festzustellen und angemessene Sprachfördermaßnahmen noch vor dem Schuleintritt einzuleiten. Die angewendeten Testverfahren variieren jedoch stark, einheitliche Qualitätsmerkmale gibt es bislang nicht: Bundesweit sind derzeit 17 verschiedene Sprachstandsverfahren im Einsatz, die Förderquoten schwanken je nach Bundesland zwischen zehn und 50 Prozent.

Bund und Länder haben mehrfach angekündigt, einheitliche Standards für Sprachstandstests entwickeln zu wollen, zuletzt im Nationalen Aktionsplan Integration, der in diesen Tagen auf dem Integrationsgipfel auf den Prüfstand gestellt wird. Das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache unterstützt dieses Ziel.

Eine eigens dafür initiierte Expertenkommission hat jetzt erstmals Qualitätsmerkmale für Sprachstandsverfahren im Elementarbereich entwickelt. Dieser Bewertungsrahmen definiert aus psychologischer, pädagogischer, sprachtherapeutischer und linguistischer Perspektive, welche Kriterien für Sprachstandsverfahren gelten sollten, um den Sprachstand jedes Kindes sowohl vergleichbar als auch wissenschaftlich fundiert zu ermitteln.

Wir laden Sie herzlich ein zur Präsentation der Qualitätsmerkmale für Sprachstandsverfahren im Elementarbereich im Rahmen eines Pressegesprächs
am 24. Mai 2013 um 11 Uhr
im ProjektZentrum Berlin der Stiftung Mercator
(Neue Promenade 6 am Hackeschen Markt in Berlin Mitte).

Als Gesprächspartner stehen Ihnen zur Verfügung:
• Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, Direktor des Mercator-Instituts für
Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache
• Dr. Uwe Neugebauer, Wissenschaftlicher Koordinator des Projekts und
Mitarbeiter am Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache
• Prof. Dr. Petra Stanat, Mitglied der o.g. Expertenkommission und Direktorin
des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB)
• Prof. Dr. Dr. h. c. Ehlich, Mitglied der o.g. Expertenkommission und Honorarprofessor an der Freien Universität Berlin

Bitte melden Sie sich bis zum 23. Mai per Mail bei Anna Kleiner (anna.kleiner@mercator.uni-koeln.de) oder unter 0221 – 470 7700 an.

Über das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache
Das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache ist ein von der Stiftung Mercator initiiertes und gefördertes Institut der Universität zu Köln. Ziel des Instituts ist es, langfristig die sprachliche Bildung an deutschen Schulen zu verbessern, damit alle Schülerinnen und Schüler gute Chancen auf eine erfolgreiche Bildungskarriere haben. Es berät Hochschulen dabei, Deutsch als Zweitsprache in der Lehrerausbildung zu verankern, fördert, vermittelt und betreibt anwendungsorientierte Forschung und trägt zur Qualifizierung von Lehrenden in Schule und Hochschule bei. Darüber hinaus beobachtet und berät es Bildungspraxis, -verwaltung und -politik.
Weitere Informationen unter www.mercator-institut-sprachfoerderung.de

Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an:
Anna Kleiner, Kommunikation
Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache
Tel. 0221 – 470 7700
anna.kleiner@mercator.uni-koeln.de

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Gabriele Rutzen idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-koeln.de

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