Prostata-Medikament senkt auch Krebsrisiko

Ein Medikament, das bei Männern mit einer vergrößerten Prostata zum Einsatz kommt, scheint auch das Risiko von Prostata-Krebs zu senken.

Das jedenfalls hat eine vier Jahre dauernde Untersuchung der Washington University School of Medicine mit mehr als 6.500 Männern ergeben. Es zeigte sich, dass jene Probanden, die Dutasterid einnahmen, ein 23 Prozent geringeres Risiko hatten, an Krebs zu erkranken, als die Kontrollgruppe, die ein Blindpräparat erhalten hatte. Alle Teilnehmer verfügten über ein hohes Erkrankungsrisiko.

Prävention von Prostata-Krebs

Es ist nicht das erste Mal, dass eine neue Medikamentenklasse gefunden wurde, die potenziell Auswirkungen auf die Prävention von Prostata-Krebs haben könnte. 2003 ergab eine Untersuchung, dass Finasterid zwar das Krebsrisiko bei gesunden Männer um ein Viertel senkte, dass aber auch die entstandenen Tumore aggressiver waren. Beide Medikamente werden Männern verschrieben, die über eine Vergrößerung der Prostata verfügen, die gutartig ist.

Die aktuelle Studie wurde von dem Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline http://www.gsk.com finanziert. Sie untersuchte Männer zwischen 50 und 75 Jahren, die aufgrund ihrer hohen PSA-Werte über ein hohes Krebsrisiko verfügten. Eine Erkrankung war jedoch noch nicht diagnostiziert worden. Die Teilnehmer erhielten entweder eine tägliche Dosis Dutasterid oder ein Blindpräparat.

Verringertes Diagnose-Risiko

Während der Laufzeit der Studie erkrankten 659 Männer der ersten Gruppe und 858 der zweiten an Krebs. Bei Männern mit mehreren Erkrankungen in der Familie, verringerte das Medikament das relative Risiko einer Diagnose um 31,4 Prozent. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die meisten der während der Studie entdeckten Tumore auch bereits zu Beginn vorhanden, jedoch noch zu klein für eine Diagnose waren.

Damit werde die Theorie gestützt, wonach das Medikament frühe Tumore schrumpfen lassen oder verhindern kann, dass sie auf eine erkennbare Größe anwachsen. Der leitende Wissenschaftler Gerald Andriole argumentierte, dass das Medikament potenziell Tausenden Männern eine Möglichkeit zur Verringerung ihres Krebsrisikos bieten könnte. Das National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) http://www.nice.org.uk untersucht laut BBC bereits, ob Dutasterid in Großbritannien für die Prävention eingesetzt werden soll. Ein Bericht wird noch in diesem Jahr erwartet.

Details der Studie wurden im New England Journal of Medicine http://content.nejm.org veröffentlicht.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://medschool.wustl.edu

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