Plastikmüllstrudel im Atlantik entdeckt

Forscher haben im Nordatlantik einen Müllstrudel entdeckt, in dem sich Plastikteilchen in großen Mengen befinden. Die Region sei mit dem im Nordpazifik bekannten Great Pacific Garbage Patch (pressetext berichtete http://www.pressetext.com/news/090806002/ ) zu vergleichen, berichtet Karen Lavender Law von der Sea Education Association.

Law kritisiert, dass das Thema „Plastikmüll im Atlantik“ zum größten Teil ignoriert wird. Dabei sei das Thema aktuell, da jetzt beim Ocean Sciences Meeting Forschungsergebnisse einer mehr als zwei Jahrzehnte dauernden Studie präsentiert wurden. Die Arbeit ist die bisher längste und genaueste Dokumentation von Kunststoffabfällen im Meer.

Plastikmüll mit Netzen gefangen

Mit Oberflächennetzen, die von Schiffen nachgezogen wurden, entnahmen die Forscher an mehr als 6.100 Stellen in der Karibik und im Atlantik vor der US-Küste Proben. „Mehr als 80 Prozent der Plastikteilchen – der Großteil unter einem Zentimeter Durchmesser – wurden zwischen 22 und 38 Grad nördlicher Breite gefunden“, so Law. Offensichtlich gibt es eine Region, in der sich die Kunststoffteilchen akkumulieren“, erklärt die Forscherin. Die größte Dichte an Plastikabfall betrug 200.000 Stückchen pro Quadratkilometer. Mengenmäßig sind die Müllansammlungen offensichtlich mit solchen vergleichbar, die für den Pazifik beschrieben sind.

„Leider ist die vorliegende, neue Studie aber nicht repräsentativ für den gesamten Atlantik, denn nur Teile der Karibik und des Nordatlantiks vor der Küste der USA wurden untersucht“, meint der Biogeochemiker Christian Wild vom Department für Geo- und Umweltwissenschaften an der Universität München http://www.geobio-center.uni-muenchen.de gegenüber pressetext. „Hauptgründe für die gefundenen regionalen Plastikmüllansammlungen könnte daher neben den ozeanischen Oberflächenströmungen und -wirbeln auch die Nähe zu den USA, einem der Hauptproduzenten von Plastikmüll weltweit, sein.“

Schäden für Meereslebewesen unklar

„Besonders problematisch bei Plastikmüll ist seine sehr lange Haltbarkeit“, betont Wild. Kaum ein Organismus könne ihn zersetzen. „Negativ ist sein positiver Auftrieb – daher gibt es kein Absinken auf den Meeresboden – sowie seine chemische Zusammensetzung, die giftige Substanzen wie zum Beispiel Weichmacher enthalten kann.“

„Die Auswirkung dieser Verschmutzung auf das marine Leben ist bisher kaum untersucht“, betont Wild. „Wahrscheinlich sind allerdings Schädigungen von Seevögeln, Schildkröten, Meeressäugern und Fischen, die ihre Nahrung aus den Oberflächenschichten des Weltozeans beziehen.“

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Wolfgang Weitlaner pressetext.deutschland

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