Pflanzenhandel via Internet

Wenige Maus-Klicks genügen und schon wird die exotische Pflanze geliefert. Immer häufiger bestellen Privatpersonen Pflanzen aus fernen Ländern direkt nach Hause. Was kann dabei schon passieren? Ein jetzt erschienenes Faltblatt des Julius Kühn-Instituts (JKI) informiert über Gefahren und Risiken. „Kaum einer denkt daran, dass mit den gekauften Pflanzen Schädlinge oder Krankheiten eingeschleppt werden, die immense Schäden an unseren heimischen Pflanzen und Kulturpflanzen anrichten können“, so Katrin Kaminski vom JKI.

Das Faltblatt zeigt wichtige bestehende Regelungen auf und wie man sich vor falschen Käufen schützen kann. Ein Schutz nicht nur für den Einkäufer selbst, sondern vor allem für unsere Umwelt. So steht z. B. der Citrusbockkäfer weit oben auf der der „Not-wanted-Liste“ der Insekten, die bei uns erhebliche Schäden anrichten würden. Unsere Witterungsbedingungen verträgt der Käfer gut. Er hat hier keine natürlichen Feinde und kann selbst gesunde heimische Laubbäume zum Absterben bringen. Auch die gekauften Pflanzen selbst können gefährlich werden, wenn sie in der Lage sind, sich rasch auszubreiten und einheimische Pflanzen massiv zu verdrängen. Man spricht dann von invasiven Pflanzenarten.

Eine vom JKI veranlasste Studie hat ergeben, dass sich viele Internet-Händler außerhalb der Europäischen Union nicht an die Einfuhrbestimmungen halten. Zum Teil wird wissentlich gegen bestehende Einfuhrverbote verstoßen. Auch die erforderlichen amtlichen Gesundheitsuntersuchungen vor dem Versand der Pflanzen werden häufig nicht durchgeführt. Der unbedarfte Käufer ahnt dies in der Regel nicht.

Für bestimmte Pflanzen aus Ländern, die nicht zur Europäischen Union (EU) gehören, ist die Einfuhr grundsätzlich verboten. Dazu gehören zum Beispiel Kartoffeln oder Zitruspflanzen. Auch darf Erde aus vielen Ländern nicht in die EU eingeführt werden. Artenschutzgründe spielen ebenfalls eine Rolle. Hier gilt das Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES). Für andere Pflanzen gelten Einfuhrbestimmungen, die der Händler und jeder, der Pflanzen einführt, einhalten muss.

Das Faltblatt kann als PDF auf der Webseite des JKI heruntergeladen werden
http://www.jki.bund.de/de/startseite/veroeffentlichungen/broschueren-und-faltblaetter/h-bis-m.html

oder gegen Einsendung des Rückportos (45 Cent-Briefmarke) kostenlos bestellt werden bei:
Julius Kühn-Institut
Referat für Presse und Information
Messeweg 11-12
38104 Braunschweig

Media Contact

Dr. Gerlinde Nachtigall idw

Weitere Informationen:

http://www.jki.bund.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer