NUI Regionenranking 2008: Gründungsneigung in den Regionen Deutschlands

Der Vergleich der Bundesländer wird im Jahr 2008 von Hamburg angeführt. Hessen liegt als gründungsaktivstes Flächenland auf Position drei. Dies belegen die Ergebnisse zum NUI Regionenranking 2008, das die Kreise und kreisfreien Städte Deutschlands in eine Rangfolge entsprechend ihrer Gründungsneigung bringt. Die Abkürzung „NUI“ steht für Neue Unternehmerische Initiative, die das Klima für Selbstständigkeit in einer Region charakterisiert.

Offenburg am Main ist gründungsaktivste Stadt Deutschlands

Kern des Rankingverfahrens ist der sogenannte NUI-Indikator. Dieser setzt für jede Region die Zahl der Gewerbeanmeldungen ins Verhältnis zur erwerbsfähigen Wohnbevölkerung. Mit 380 Gewerbeanmeldungen pro 10.000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter hat Offenburg a.M. seinen Spitzenplatz in 2008 nicht nur behauptet, sondern seine Gründungsaktivitäten im Vorjahresvergleich weiter gesteigert. In Relation zum Bundesdurchschnitt, der für das Jahr 2008 bei einem Wert von 154 liegt, weist Offenburg a.M. ein mehr als doppelt so hohes Aktivitätsniveau auf.

Ostdeutsche Regionen holen auf, liegen aber im Schnitt noch hinter den westdeutschen Regionen zurück

Insgesamt haben 172 der 413 in das Regionenranking einbezogenen Kreise und kreisfreien Städte ihren Platz im NUI-Regionenranking im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Von den ostdeutschen Regionen sind 61 % im aktuellen Ranking nach vorne gerückt. Am stärksten aufgeholt hat die Stadt Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern), die sich gegenüber der Vorjahresplatzierung um 169 Ränge vorschob. Ein Ost-West-Vergleich im Hinblick auf den mittleren NUI-Indikator belegt allerdings, dass die neuen Länder mit einem Wert von 128 nach wie vor geringere Gründungsaktivitäten aufweisen als die alten Bundesländer (162).

Hamburg führt das Gründungsranking der Bundesländer an

Im Ranking der Bundesländer, gemessen als Durchschnitt der NUI-Werte aller Kreise und kreisfreien Städte eines Landes, belegt im Jahr 2008 Hamburg den ersten Platz (195 Gewerbeanmeldungen pro 10.000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter). In Berlin, dass in 2007 noch die Spitzenposition inne hielt, wurden relativ weniger Unternehmen gegründet als noch im Vorjahr. Die Bundeshauptstadt liegt aber immer noch auf dem dritten Rang. Überholt wurde Berlin auch vom Land Hessen, das als gründungsaktivstes Flächenland mit einem Indikatorwert von 187 wie auch schon im Vorjahr Platz zwei im Bundesländerranking einnimmt. Der Freistaat Bayern, auf Rang fünf im Ländervergleich, zeichnet sich durch ausgesprochene „Gründungshochburgen“ aus – zwölf der Top 20 Regionen des NUI-Rankings liegen in dem südlichsten Bundesland.

Zur Berechungsmethode des NUI-Regionenrankings

Die Basis des NUI-Regionenrankings ist die amtliche Gewerbeanzeigenstatistik. Diese erfasst den Zugang aller Gewerbebetriebe – d.h. aller Existenz- und Betriebsgründungen, Zuzüge und Übernahmen – und erlaubt zudem eine regionale Unterscheidung nach Kreisen und kreisfreien Städten. Um die Gründungsaktivitäten über die Regionen hinweg vergleichen zu können, werden diese an einer regionsspezifischen Maßzahl relativiert. Der NUI-Indikator setzt daher die Zahl der Gewerbeanmeldungen pro Jahr und Region in das Verhältnis zur erwerbsfähigen Bevölkerung (im Alter zwischen 18 und 65 Jahren). Aus Lesbarkeitsgründen bezieht sich der Indikator auf 10.000 Erwerbsfähige. Seit dem Jahr 2003, bildet der NUI-Indikator des IfM Bonn somit das regionale Gründungsgeschehen in Abängigkeit des vorhandenen Gründungspotenzials ab.

Hintergründe zum IfM Bonn

Das IfM Bonn wurde im Jahr 1957 gegründet. Träger des Instituts sind das Bundes-ministerium für Wirtschaft und Technologie und das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Das IfM Bonn erforscht die Lage, Entwicklung und Probleme des Mittelstands rund um die Themenfelder Mittelstand und Gesellschaft/Staat, Lebenszyklus von Unternehmen, Unternehmensführung und errechnet umfangreiche Daten zur Mittelstands- und Gründungsstatistik.

Media Contact

Nadine Schlömer idw

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