Next Generation Internet – Neue Netzwerkarchitekturen für das Internet

Mittlerweile finden nahezu die gesamte Abwicklung der Geschäftskommunikation und Datenhaltung und sogar der Aufbau von sozialen Netzwerken (Communities) über die „neuen Dienste“ statt.

Die optische Übertragung von Nachrichten über Glasfasern ermöglicht Datenströme von Milliarden Zeichen pro Sekunde, drahtlose Funknetze erlauben den mobilen und breitbandigen Netzzugang. Mobile Endgeräte können sich über technisch unterschiedliche Netze anschließen, so dass sich eine Konvergenz der Netze und Dienste abzeichnet.

Trotz dieser Entwicklungen weist das Internet schwerwiegende Defizite hinsichtlich seines Aufbaus, des Datenschutzes und seiner Dienstqualität auf, was weltweite Initiativen zu einem „Next Generation Network“ ausgelöst hat. Im Rahmen des von der Landesstiftung Baden-Württemberg geförderten Projekts „Spontane Virtuelle Netze (SpoVNet)“ entwickeln Institute der Universitäten Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim und Tübingen neue Netzwerkarchitekturen für das Internet.

Ziel des Forschungsvorhabens ist es, dass Benutzergruppen mit verschiedenen Endgeräten, die über unterschiedliche Zugangsnetze angeschlossen sind, spontane Vernetzungen untereinander bilden können. Diese konfigurieren sich durch selbstorganisierende Mechanismen und bilden ein virtuelles, überlagertes Netz, ein sogenanntes „Overlay“. Zudem sollte das virtuelle Netz in flexibler Weise neue Dienste unterstützen können, ohne dass die darunter liegende heterogene Netzinfrastruktur geändert werden muss. Dieser Ansatz verspricht eine erhebliche Vergrößerung der Anpassungsfähigkeit, eine bessere Kontrolle der Netzsicherheit, des Datenschutzes und der Dienstqualität.

Die Forscher der Institute für Parallele und Verteilte Systeme (IPVS) und Kommunikationsnetze und Rechnersysteme (IKR) der Universität Stuttgart entwickeln Anpassungsstrategien und befassen sich mit der Ereigniskommunikation und der Modellierung sowie Leistungsfähigkeit des Konzepts. Neben der Erforschung grundsätzlicher und neuer Organisationskonzepte bauen die Wissenschaftler einen Demonstrator auf, um die Machbarkeit des neuen Ansatzes zu belegen und experimentelle Untersuchungen durchzuführen.

SpoVNet ist Teil der Forschungsinitiative im Rahmen des Förderprogramms Informationstechnik (BW-FIT) des Landes Baden-Württemberg. Die Forschungsergebnisse sollen über Kontakte zur informationstechnischen Industrie Baden-Württembergs in innovative Produkte überführt werden. Weitere Informationen zum Projekt sind zu finden unter www.spovnet.de.

Ansprechpartner:

Prof. Paul J. Kühn,
Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme,
Tel. 0711/685-68027, e-mail: paul.j.kuehn@ikr.uni-stuttgart.de

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Ursula Zitzler idw

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