Myomembolisation: Viel Erfahrung in Myomtherapie

Radiologe Dr. Gernot Rott wandte dieses Verfahren als einer der Ersten in Deutschland an

Ein besonderes Jubiläum am Bethesda-Krankenhaus in Duisburg: Seit 2002 arbeitet Dr. Gernot Rott, Facharzt für Diagnostische Radiologie und Oberarzt der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie am Bethesda-Johanniter-Klinikum GmbH, Standort Bethesda, mit der schonenden minimalinvasiven Myomembolisation. Zusammen mit seinem Kollegen Prof. Dr. Werner Neuhaus,Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Hauses, etablierte er diese Methode und führte jetzt im August 2008 die 101 Myomembolisation durch.

Diese Methode, die im Gegensatz zu einer Operation ohne längere Krankenhausaufenthalte auskommt, zählt zu den nicht-operativen und gebärmuttererhaltenden Behandlungsmethoden – ohne belastende Narkoseverfahren. „Ich führe seit über sechs Jahren jede Myomembolisation persönlich durch und kann durch die gute Zusammenarbeit mit der gynäkologischen Abteilung den meisten Patientinnen eine auf ihre individuellen Bedürfnisse ausgerichtete Therapiemöglichkeit anbieten. Dank unserer großen Erfahrung kommen Frauen aus ganz Nordrhein-Westfalen sowie dem gesamten Bundesgebiet zu uns“, erklärt Dr. Gernot Rott.

Jede dritte Frau leidet hierzulande unter Myomen, gutartigen Muskelknoten der
Gebärmutter. Die Ursachen für ihre Entstehung sind noch nicht bekannt, Wissenschaftler gehen davon aus, dass Hormone und hier insbesondere Östrogene

eine große Rolle spielen. Im Normalfall bereiten Myome keinerlei Probleme, doch bei circa einem Drittel aller Betroffenen treten Schmerzen und starke Regelblutungen auf, die den Frauen den Alltag erschweren. Darüber hinaus können Myome zu Unfruchtbarkeit führen sowie Probleme während einer Schwangerschaft verursachen. Deshalb bietet sich bei Betroffenen mit myombedingten Beschwerden eine Entfernung der Muskelknoten an. Hier gibt es mittlerweile eine Vielzahl von effektiven Behandlungsverfahren.

Operative Methoden wie die Gebärmutterentfernung oder chirurgische Entfernung der Myome sind seit Langem etabliert. Daneben stehen auch schonende und organerhaltende Behandlungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Myomembolisation zur Verfügung. Die interventionell-radiologische Behandlung von Myomen über die Leistenschlagader mittels Embolisation wurde im Jahr 2000 erstmalig in Deutschland angewandt und findet jetzt auch bundesweit Anwendung.

Bei der Myomembolisation hungern Experten die Knoten aus – ohne Operation. In
einem circa einstündigen Eingriff führt ein Radiologe in lokaler Betäubung über eine Gefäßpunktion in der Leistengegend einen dünnen Katheter durch die
Hauptschlagader bis an die Gebärmutterarterie heran, die das Myom versorgt. Über
diesen Schlauch spritzt der Operateur dann sandkorngroße Kunststoffkügelchen direkt in die feinen Verästelungen der Arterie. Dort setzen sich die Partikel fest, verschließen die kleinen Gefäße dauerhaft und schneiden die Myome von der Blut- und Sauerstoffzufuhr ab. In den darauffolgenden Monaten schrumpfen die Knoten, Beschwerden wie starke Regelblutungen oder Schmerzen lassen nach.

Angeregt durch die Deutsche Gesellschaft für Interventionelle Radiologie (DeGIR), organisieren Radiologen in Kooperation mit ihren gynäkologischen Kollegen auch jedes Jahr verschiedene Aktionen und Veranstaltungen für Patientinnen und Ärzte.

Media Contact

Florian Schneider idw

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