Musikprojekt der Uni Erfurt hilft Flüchtlingskinder stark zu machen

Insgesamt 199 Vereine, Verbände, Stiftungen und Einzelinitiativen hatten sich um die Förderung beworben, als eines von zwölf ausgewählten Projekten ist die Universität Erfurt nun dabei.

Unter dem Titel „Mit Musik verbinden – Durch Musik Grenzen überwinden“ veranstalten Lehramtsstudierende und Dozenten dabei einen Musikworkshop für Flüchtlingskinder in Thüringen und wollen die Ergebnisse gemeinsam mit den Teilnehmern bei einem großen Semester-Abschluss-Konzert der Erfurter Hochschule präsentieren.

„Die gemeinsame Arbeit stärkt das Selbstbewusstsein der jugendlichen Teilnehmer und soll ihre Sozialisation und Integration fördern“, erläutert Prof. André Schmidt, Musikpädagoge an der Universität Erfurt, das Ziel des gemeinsamen Projekts, das neben der Verbesserung der Lebenssituation von Flüchtlingskindern in Thüringen auch dem Aufbau von Netzwerken dienen soll. „Ohne den Anspruch zu postulieren, sollen dabei ein friedliches Zusammenleben, Toleranz und Akzeptanz zwischen Einheimischen und Zugewanderten als selbstverständlich wahrgenommen werden.

Im Umgang mit den universitären Strukturen erleben die Teilnehmer gleichzeitig, dass ihnen bei eigenem Engagement die höchsten deutschen Bildungsinstitutionen offen stehen. Und dabei wollen wir kulturelle Individualität nicht als Hindernis, sondern als Ressource verstanden wissen.“ Schmidt weiß aus langjähriger Erfahrung, dass gemeinsames Singen und Musizieren einen enormen Beitrag zur Verbesserung der Sprache sowie der sozialen, beruflichen und gesellschaftlichen Integration leisten kann.

Dass die Caritasregion Mittelthüringen und die Universität das Projekt gemeinsam auf den Weg gebracht haben, ist dabei kein Zufall. „Unsere Zusammenarbeit hat sich in diesem Jahr schon einmal als äußerst fruchtbar erwiesen – bei unserem Benefizkonzert zugunsten der Erdbebenopfer von Haiti, wo wir gemeinsam sehr viele Spenden sammeln konnten“, erklärt Professor André Schmidt. Und auch diesmal ist wieder Arbeitsteilung angesagt: Über die Mitarbeiter der Caritas wurden jugendliche Migranten angesprochen, zum Mitmachen animiert und organisatorisch betreut. Studierende und Lehrende der Universität dagegen leiten die Workshop-Teilnehmer wöchentlich in Ensembles (vokal, instrumental), Kleingruppen und im Einzelunterricht musikpädagogisch an. Schmidt: „Dabei sind wir anfangs von keinerlei instrumentalen Voraussetzungen ausgegangen, damit jeder erst einmal dabei sein kann.

Wir werden aber im Laufe der Arbeit talentierte oder vorgebildete Teilnehmer gezielt fördern.“ Gemeinsam mit den Studierenden werden die Teilnehmer dann am 16. Dezember am Weihnachtskonzert im Audimax der Universität teilnehmen und im Februar einen Teil des Semester-Abschluss-Konzerts gestalten. Auch Stifterin Liz Mohn ist von der Idee der Erfurter überzeugt: „Musik verbindet die Menschen aller Kulturen. Sie baut Brücken der Verständigung und leistet einen wichtigen Beitrag zur Integration. Mit Musik ist es leichter, Grenzen zu überwinden, Lebensfreude zu vermitteln und aus Fremden Freunde zu machen“.

Nähere Informationen / Kontakt:
Prof. André Schmidt
Tel.: 0361/737-2195
E-Mail: andre.schmidt@uni-erfurt.de

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Carmen Voigt idw

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