Das LZH zum 10. Mal auf der Photonics West: Weltraumlaser, Faseroptik, einfrequente Laser, Ultrakurzpulslaser

Modell des neuen MOMA-Prototyps.<br>

Mit Systemen und Komponenten aus den Bereichen Weltraumlaser, Faseroptik, einfrequente Laser sowie Ultrakurzpulslaser stellt das LZH in der Halle Nord auf Stand 4601 aktuelle Exponate der Abteilung Laserentwicklung vor.

Seit der ersten Beteiligung in 2004 hat sich der deutsche Gemeinschaftsstand mit nunmehr 58 Ausstellern zum größten Stand der Photonics West entwickelt und zieht als Publikumsmagnet Fachbesucher aus aller Welt an. Die Veranstalter dieser bedeutendsten nordamerikanischen Fachmesse für Laser und Photonik erwarten erneut ca. 20.000 Besucher und über 1.200 Aussteller.

Frisch aus dem Labor: Der neue Prototyp des MOMA-APM-Laserkopfes für die Exomars-Mission 2018

Bei den Vorbereitungen für die Suche nach Spuren organischer Substanzen auf dem Mars bei der Exomars-Mission 2018 ist man einen bedeutenden Schritt weiter gekommen: Mit dem neuen Prototyp des MOMA-APM-Laserkopfes (Mars Organic Molecule Analyzers Advanced Prototype Model) wurde das grundlegende Design für ein Flugmodell eines diodengepumpten, gütegeschalteten Lasers entwickelt, der im Weltraum Nanosekundenimpulse im UV-Bereich bei einer Wellenlänge von 266nm emittiert. Dieser von der Gruppe Space Technologies entwickelte Laserkopf wird als Anregungsquelle für das Laserdesorptions-Massenspektrometer des MOMA-Systems eingesetzt und erzeugt aus nicht verdampfbaren organischen Molekülen Ionen, die anschließend im MOMA-Massenspektrometer näher bestimmt werden.

Messe-Premiere: Ein Wellenlängenmultiplexer für 633 und 1550nm

Die Gruppe Faseroptik präsentiert neueste Faserkomponenten und integrierte Faserverstärker, darunter Koppler für Monomodefasern, Pumplichtkombinierer und Fasermantel-Modenabstreifer für Wellenlängen von 0,6 bis 2,1µm.

Erstmals gezeigt wird ein Wellenlängenmultiplexer aus zwei unterschiedlichen Fasern, der die Wellenlängen 633nm und 1550nm kombiniert. Durch das Kombinieren von Lichtfeldern aus unterschiedlichen Fasern werden neue Anwendungen u.a. in der Medizintechnik ermöglicht.

Daneben wird u.a. ein hochintegrierter Ytterbium-dotierter Faserverstärker gezeigt, der für die Gravitationswellendetektion mittels Interferometrie entwickelt wurde und über eine Linienbreite von nur wenigen Kilohertz, eine Emissionswellenlänge von 1064nm und eine durchschnittliche Ausgangsleistung von über 200W verfügt. Weitere Anwendungsfelder für diesen Prototyp sind die kohärente Strahlkombination, Lasermesstechnik, Untersuchungen zu quantenoptischen Phänomenen sowie die nichtlineare Optik.

Infrarotlaser mit einer Wellenlänge von 1,95µm für die Kunststoff-Mikrobearbeitung

Als Ergebnis des EU-Projekts IMPROV (Innovative Mid-infrared high Power source for Resonant ablation of Organic photoVoltaic devices; Grant Agreement No. 257893) zeigt die Gruppe Ultrafast Photonics den dritten Prototypen des IMPROV-Lasers mit einer Wellenlänge von 1,95µm. Durch ein sehr schmalbandiges Gitter erreicht der Laser Pulslängen zwischen 250 und 550ps und erzeugt dabei ein qualitativ hochwertiges Spektrum. Das System eignet sich hervorragend als Laserquelle für nachgeschaltete Faserverstärker, wobei die Pulse ohne vorherige zeitliche Streckung in der Faser verstärkt werden können.

In ersten Experimenten konnten mit einem einzigen Faserverstärker Energien bis in den µJ-Bereich erzielt werden. Dank polarisationserhaltender Fasern bleibt die Laserleistung auch bei äußeren Einflüssen wie z.B. Temperaturschwankungen stabil. Aufgrund der Pulsparameter ist dieses Lasersystem sehr gut für die nichtlineare Frequenzkonversion in den mittleren infraroten Spektralbereich geeignet. Mit Laserpulsen in diesem Spektralbereich lassen sich organische Schichten selektiv bearbeiten, wie beispielsweise organische photovolatische Solarzellen.

Faserlaser für den freien Fall

Die Gruppe Single-Frequency Lasers zeigt ein 2μm Thulium-Faserlasersystem, das eigens für die Verwendung unter Mikrogravitationsbedingungen im Fallturm entwickelt wurde und wiederholtem Abwerfen und Aufprallen aus 100m Höhe Stand hält. Im Auftrag des Bremer Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) entwickelte das LZH dieses System für das Projekt PRIMUS-II zur Untersuchung des Äquivalenzprinzips. Das Äquivalenzprinzip geht auf Galileo Galilei zurück und besagt, dass alle Körper unabhängig von ihrer chemischen Zusammensetzung, Größe, Form und Masse im Vakuum bei Abwesenheit anderer Kräfte auf gleiche Art fallen.

LZH-Ausgründung neoLase GmbH

Ein weiterer Mitaussteller auf dem Gemeinschaftsstand ist die neoLase GmbH, eine Firmenausgründung des LZH, die mit dem MOPA-Lasersystem hochbrilliante Piko- und Nanosekundenlaser und Verstärkermodule präsentiert.

Kontakt:
Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH)
Lena Bennefeld
Hollerithallee 8
D-30419 Hannover Tel.: +49 511 2788-238
Fax: +49 511 2788-100
E-Mail: l.bennefeld@lzh.de
Das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) ist eine durch Mittel des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr unterstützte Forschungs- und Entwicklungseinrichtung auf dem Gebiet der Lasertechnik.

Media Contact

Michael Botts Laser Zentrum Hannover e.V.

Weitere Informationen:

http://www.lzh.de

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