Lebensmittelabfälle effektiv nutzen

20 Millionen Tonnen Lebensmittel landen allein in Deutschland jährlich auf dem Müll: Mit Botschaften wie dieser schockiert derzeit der Dokumentarfilm „Taste the Waste“ die Menschen.

Gleichzeitig werden die Anbauflächen für Nahrungsmittel weltweit knapper, weil die Nachfrage nach erneuerbarer Energie aus Biomasse stetig wächst. Dieser Problematik widmet sich seit Anfang September ein neues Kooperationsprojekt zwischen der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und der Hochschule Bremen, das sich die Bestandsaufnahme des Reststoffpotenzials der deutschen Lebensmittel- und Biotechnnologie-Industrie zum Ziel gesetzt hat.

Das Projekt der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz läuft bis August 2012 und wird allein an der JLU mit 90.000 Euro gefördert.

Um Konflikte zwischen der Nutzung von Biomasse als Energieträger einerseits und einer ausreichenden Nahrungsmittelversorgung andererseits weitgehend zu vermeiden, sollten Biomassereserven, die zum Verzehr nicht mehr in Frage kommen, möglichst effizient genutzt werden. Bislang spielten Untersuchungen zur besseren Verwertung von Reststoffen der Lebensmittel- und Biotechnologieindustrie eine untergeordnete Rolle, obwohl gerade dort entsprechende Stoffe in erheblichen Mengen sortenrein und regelmäßig anfallen.

Ziel des gemeinsamen Forschungsprojektes ist es, das jeweilige regionale Aufkommen sowie die aktuellen Verwertungswege von Reststoffen der Lebensmittel- und Biotechnologie-Industrie ebenso zu erfassen wie die wichtigsten chemischen Charakteristika der biogenen Reststoffe. So soll eine breite Datenbasis zur zukünftig optimierten Nutzung von Biomasse-Abfällen als Rohstoff geschaffen werden.

Kontakt:
Prof. Dr. Holger Zorn
Institut für Lebensmittelchemie und Lebensmittelbiotechnologie
Heinrich-Buff-Ring 58, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99-34900

Media Contact

Lisa Dittrich idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-giessen.de/

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