Lebensmittel: Alles schlecht oder bloß schlecht „geschrieben“?

„Noch nie waren unsere Lebensmittel so gut und sicher wie heute“ behauptet Stefan Leible, Professor an der Universität Bayreuth und Direktor der Forschungsstelle für Lebensmittelrecht. Wer einen Blick in die Medien wirft, gewinnt allerdings einen völlig anderen Eindruck. Ein Skandal jagt den nächsten: BSE, Nitrofen und Acrylamid, Gammelfleisch, Dioxin in Eiern oder EHEC – der Untergang des Abendlandes scheint stets unmittelbar bevorzustehen und die Verbrauchersicherheit nicht mehr gewährleistet.

„Die Geschichte der Ernährung geht schon immer einher mit Ängsten und Risiken“, erläutert Leible. Jahrhundertelang stand die Sorge um ausreichende Nahrung im Mittelpunkt. Heute hingegen fürchtet man mangelnde Qualität und Täuschungen. „Die Medien haben maßgeblichen Einfluss darauf, wie wir Lebensmittel wahrnehmen“, so Leible weiter. „Im schnelllebigen Informationszeitalter tritt an die Stelle der tatsächlichen allerdings mehr und mehr die gefühlte Täuschung.“ Recht und Verbrauchererwartung decken sich häufig nicht mehr. Aber woran liegt das? Überspannt die Lebensmittelindustrie in der Werbung den Bogen? Welche Rolle spielen die immer häufigeren Kampagnen der Verbraucherschutzorganisationen? Warum reagiert der Staat meist nur mit ad-hoc-Gesetzen auf aktuelle Krisen? Und welche Auswirkungen hat die Medienberichterstattung auf die Gesetzgebung im Lebensmittelrecht?

All dieser Fragen nimmt sich die Forschungsstelle für Lebensmittelrecht an der Universität Bayreuth im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums am 29./30. September 2011 an. Hochkarätige Experten diskutieren über das Top-Thema dieser Zeit: Lebensmittel in den Medien.

Die interessierte Öffentlichkeit ist zur Teilnahme an der öffentlichen Podiumsdiskussion eingeladen, die am 29. September 2011 um 18 Uhr im Hörsaal 33 der Universität Bayreuth beginnt. Ihr Thema lautet: „Von Skandal zu Skandal: Welchen Einfluss haben Medien auf die öffentliche Wahrnehmung unserer Lebensmittel?“

Mit Matthias Wolfschmidt, dem stellvertretenden Geschäftsführer von Foodwatch, und Jürgen Abraham, dem Vorsitzenden der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, stehen sich zwei wichtige Protagonisten des öffentlichen Meinungskampfs auf dem Podium gegenüber. Aber auch die Medien selbst sind mit Joachim Braun, dem Chefredakteur des Nordbayerischen Kuriers, vertreten. Und die Sicht des Staates erläutert Ministerialdirigent Christof Deckart aus dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit.

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Harald Scholl
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