Langzeitwirkung von Musiktherapie bei chronischem Tinnitus

Am Viktor Dulger Forschungsinstitut des Deutschen Zentrums für Musiktherapieforschung in Heidelberg wurde anhand von Patientennachbefragungen die Langzeitwirkung von Musiktherapie bei chronischem Tinnitus überprüft.

In mehreren Studien konnte die Wirksamkeit des Behandlungskonzeptes bis sechs Monate nach Ende der Therapie nachgewiesen werden.

Hier bestätigte sich bei 80% der mit Musiktherapie behandelten Tinnituspatienten eine deutliche Verbesserung bis hin zum völligen Verschwinden der „Ohrgeräusche“.

Die Heidelberger Forscher befragten nun ca. 200 Patienten, deren Behandlung bis zu fünf Jahre zurückliegt. Die Patienten erhielten einen Fragebogen, dessen Interesse vor allem die aktuelle Tinnitusbelastung, nachfolgende Therapieversuche seit der Musiktherapie sowie die Therapiezufriedenheit berücksichtigte.

Die Auswertung von 107 beantworteten Fragebögen ergab, dass 87% der Patienten mit der Therapie zufrieden waren. Drei Jahre nach der Therapie erreichten 75% der Patienten eine dauerhafte, zuverlässige Verbesserung der Symptomatik, 71% benötigten keine weitere Anschlusstherapie. Bei 29% der befragten Patienten ist der Tinnitus nicht mehr oder nur noch zeitweise vorhanden.

Somit hat sich der Heidelberger musiktherapeutische Behandlungsansatz als eine sehr wirksame und über einen langen Zeitraum hinweg stabile Therapie bei chronischem Tinnitus erwiesen, der sich bei einer großen Behandlungsbreite von Tinnituspatienten anwenden lässt. Für den Therapieerfolg ist die Art des Tinnitus (Pfeifen, Rauschen, etc.) nicht ausschlaggebend.

Die Tinnitusambulanz bietet laufend Kompakttherapien für Patienten mit chronischem Tinnitus an.

Mehr Informationen für Patienten sind telefonisch erhältlich unter 06221 – 79 63 101 oder per E-Mail unter tinnitusambulanz@dzm-heidelberg.de.

Weitere Informationen:
Deutsches Zentrum für Musiktherapieforschung
(Viktor Dulger Institut) DZM e.V.
Ansprechpartner: Natascha Schettler-Brox
Maaßstraße 32/1
69123 Heidelberg
Telefon: +49 (6221) 83 38 60
Telefax: +49 (6221) 83 38 74
E-Mail: dzm@dzm-heidelberg.de
Das Deutsche Zentrum für Musiktherapieforschung (Viktor Dulger Institut) DZM e. V. wurde 1995 in Heidelberg gegründet. Heute ist das DZM das größte musiktherapeutische Forschungsinstitut in Europa und vereint Forschung, Praxis und Lehre unter einem Dach. Das DZM ist als gemeinnützig anerkannt und finanziert sich zum überwiegenden Teil aus Spenden und Forschungsdrittmittel. Am DZM entwickeln und erforschen Musiktherapeuten, Mediziner, Musikwissenschaftler und Psychologen in interdisziplinären Projekten musiktherapeutische und musikmedizinische Konzepte zur Verbesserung der Lebenssituation erkrankter Menschen.

Außer dem Forschungsinstitut gehört eine Tinnitusambulanz zum DZM.

Media Contact

Natascha Schettler-Brox idw

Weitere Informationen:

http://www.dzm-heidelberg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

KI-basierte Software in der Mammographie

Eine neue Software unterstützt Medizinerinnen und Mediziner, Brustkrebs im frühen Stadium zu entdecken. // Die KI-basierte Mammographie steht allen Patientinnen zur Verfügung und erhöht ihre Überlebenschance. Am Universitätsklinikum Carl Gustav…

Mit integriertem Licht zu den Computern der Zukunft

Während Computerchips Jahr für Jahr kleiner und schneller werden, bleibt bisher eine Herausforderung ungelöst: Das Zusammenbringen von Elektronik und Photonik auf einem einzigen Chip. Zwar gibt es Bauteile wie MikroLEDs…

Antibiotika: Gleicher Angriffspunkt – unterschiedliche Wirkung

Neue antimikrobielle Strategien sind dringend erforderlich, um Krankheitserreger einzudämmen. Das gilt insbesondere für Gram-negative Bakterien, die durch eine dicke zweite Membran vor dem Angriff von Antibiotika geschützt sind. Mikrobiologinnen und…

Partner & Förderer