Den Landschaftsbegriff vielschichtig diskutieren

Landschaft ist ein vielschichtiger Begriff. Darunter versteht man nicht nur die Raumbildung der Natur, sondern im weiteren Sinne auch Raumbildungen für kulturelle und gesellschaftliche Ordnungen.

Um die aktuellen und hierzulande noch vernachlässigten Diskussionen um den Landschaftsbegriff aufzugreifen, lädt das Institut für Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik an der Universität Bremen zu einer internationalen, hochkarätigen Tagung ein.

Unter dem Titel „Landschaft, Gehäuse, Orientierung“ werden bis zu 100 Wissenschaftler/-innen aus ganz Deutschland, Österreich und Amerika von Freitag, den 5. Juni, bis Sonntag, den 7. Juni 2009, dieses Thema diskutieren. Anmeldungen zur Tagung sind bis zum 25. Mai 2009 unter der E-Mail-Adresse: landschaft@uni-bremen.de möglich.

Auf der Bremer Tagung beschäftigen sich 16 Referenten/-innen aus unterschiedlichen Disziplinen mit dem Konzept Landschaft: Themen werden zum Beispiel Grenzziehungen und Territorialisierungen sein, die in imperialen oder Kriegs-Landschaften auftauchen, oder organisch-körperliche Konfigurationen, die Stadt- und Raumplanung zugrunde liegen. Besonders wichtig ist dabei die Berücksichtigung des Geschlechts als ein Faktor, der den sozialen Raum wesentlich mit strukturiert. Daher wird die Perspektive der raumbezogenen Gender Studies, die zu den Schwerpunkten der Organisatorin Prof. Dr. Irene Nierhaus am Bremer Institut für Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik zählen, in mehreren Beiträgen vertreten sein.

Ursprünglich gehören Landschaft und Landschaftsbilder eng zusammen: Schließlich ist Landschaft nie bloß gegebene Natur, sondern ein Gegenstand der ästhetischen Wahrnehmung und der Malerei. Nicht nur aus kunsthistorischer Sicht ist diese Thematik interessant, sondern auch wegen ihrer zeitgenössischen Relevanz. Prozesse der Bildung und Ordnung von Raum vollziehen sich heute nicht mehr vorrangig im künstlerischen Genre der Landschaftsmalerei, dessen Höhepunkt mit dem 19. Jahrhundert längst überschritten ist. Wirkungsvoller noch finden diese Prozesse in gestalteten Räumen, in Landschaften, im Städtebau sowie in Wohnformen statt.

Die Tagung richtet sich an Wissenschaftler/-innen und Praktiker/innen aus den genannten Bereichen ebenso wie an Nachwuchsforscher/innen und Studierende.

Weitere Informationen:
Universität Bremen
Institut für Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik
Josch Hoenes, M.A.
Dr. des. Annette Urban
Telefon: 0421 218-67711 oder -67712
E-Mail: jhoenes@uni-bremen.de, aurban@uni-bremen.de

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Meike Mossig idw

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