KORA Age-Studie startet in Augsburg: Wie gesund sind die Augsburger Bürgerinnen und Bürger über 65?

Diese untersucht chronische Erkrankungen, die in der Altersgruppe der über 65-Jährigen häufig sind und zu Einschränkungen in der Lebensqualität führen, wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes. In Kooperation mit Forschern der beiden Münchner Universitäten sollen aber auch Gedächtnisstörungen und Lungenerkrankungen unter die Lupe genommen werden.

„Mit dem Anstieg des Anteils Älterer in unserer Bevölkerung werden auch gesundheitliche Fragen immer wichtiger“, sagt Prof. Dr. Dr. H.-Erich Wichmann, Direktor des Instituts für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München. Aktuell hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung ein großes Förderprogramm unter dem Thema „Gesundheit im Alter“ aufgelegt, in dem insbesondere Aspekte von Mehrfacherkrankungen sowie Faktoren zur Aufrechterhaltung selbständiger Lebensführung im Alter untersucht werden sollen.

Hierfür wurden zunächst 15 Millionen Euro für drei Jahre bereitgestellt und sechs Forschungsverbünde eingerichtet. Ein Teil dieser Fördermittel wurde an die Forscher des Münchner Verbunds KORA Age vergeben, die damit für die jahrelangen Forschungsarbeiten zur Gesundheit der Menschen in der Region Augsburg belohnt werden und diese mit neuen inhaltlichen Schwerpunkten fortsetzen können.

Weitere Fragestellungen befassen sich mit den Faktoren für gesundes und zufriedenes Altern: Liegt dies in den Genen, am Verhalten in jüngeren Jahren oder sogar an der inneren Einstellung? Gemeinsam mit dem Klinikum Augsburg wird zudem eine Interventionsstudie an älteren Herzinfarktpatienten durchgeführt, in der Möglichkeiten der Verbesserung der Versorgung durch eingehende Beratung nach Entlassung aus dem Krankenhaus untersucht werden sollen, sie trägt den Namen KORINNA.

Wichmann: „In den kommenden Wochen werden die Briefe zur Teilnahme an der KORA-Age Studie verschickt. Wir hoffen auf eine ebenso hohe Beteiligung wie bei früheren Studien, denn das erhöht die Qualität der wissenschaftlichen Aussagen“. Schriftlich befragt werden sollen alle ehemaligen KORA-Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Diejenigen, die heute über 65 Jahre alt sind, werden anschließend in einem Telefoninterview um weitere Angaben zu ihrer Gesundheit gebeten. Eine zufällige Auswahl von 1.000 Personen soll zudem zu einer erneuten Untersuchung in das KORA-Studienzentrum eingeladen werden. In Zusammenarbeit zwischen KORA und den Gesundheitsämtern in Bayern werden außerdem Informationen über Todeszeitpunkt und -ursache früherer KORA-Studien-Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfasst, um ein vollständiges Bild über alle Verläufe zu erhalten.

Über KORA

Seit vielen Jahren ist Augsburg durch die MONICA/KORA-Studien international bekannt, denn im Rahmen von vier großen Querschnittsstudien und mehreren Nachfolgeerhebungen haben sich insgesamt etwa 20.000 Mitbürger/Innen untersuchen und befragen lassen und zur Beantwortung zahlreicher medizinischer Fragestellungen beigetragen. So wurde mit KORA-Daten beispielsweise erstmals gezeigt, dass es in Deutschland bei den 55- bis 75-Jährigen etwa genauso viele unentdeckte wie bekannte Diabetiker gibt.

Weitere Informationen

Wer sich im Internet über KORA weiter informieren möchte, findet alles Wissenswerte unter der Adresse http://www.helmholtz-muenchen.de/kora.

Ansprechpartner/innen:

Prof. Dr. Dr. H.-Erich Wichmann
Direktor des Instituts für Epidemiologie
Helmholtz Zentrum München
Ingolstädter Landstraße 1
85764 Neuherberg
Tel.: 089 3187 4066
Fax: 089 3187 3380
E-Mail: wichmann@helmholtz-muenchen.de
PD Dr. Christa Meisinger
KORA-Studienzentrum – Helmholtz Zentrum München
Fuggerstadt-Center Augsburg
Viktoriastraße 3
86150 Augsburg
Tel.: 0821 34642 10/12
Fax: 0821 34642 55
E-Mail: christa.meisinger@helmholtz-muenchen.de
Pressekontakt
Heinz-Jörg Haury
Kommunikation – Helmholtz Zentrum München
Ingolstädter Landstraße 1
85764 Neuherberg
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Fax: 089 3187 3324
E-Mail: presse@helmholtz-muenchen.de

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Weitere Informationen:

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