Konsumgüterbranche kommt in Bewegung

Laut dem aktuellen Consumer Business M&A Survey von Deloitte, indem sowohl Führungskräfte deutscher Konsumgüterunternehmen als auch Finanzinstitute aus dem Leveraged Finance und Investment Banking befragt wurden, schätzt die Finanzindustrie die Aussichten für Mergers & Acquisitions in diesem Sektor deutlich optimistischer ein als die Branchenunternehmen selbst.

Das größte Hemmnis für Transaktionen sehen Banken noch in einer allgemeinen Unsicherheit bezüglich der nachhaltigen zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung – die Konsumgüterunternehmen fürchten eher erhöhte gesetzliche Anforderungen. Auch im Hinblick auf die Bewertungen künftiger M&As zeigen sich die Finanzinstitute zuversichtlicher als die Unternehmen. Beide aber gehen von einer steigenden Fremdkapitalaufnahme bei Transaktionen aus und beurteilen die M&A-Perspektiven positiv. Ebenfalls nehmen beide an, dass das Verbrauchervertrauen innerhalb der nächsten zwölf Monate weiter wachsen wird.

„Nach der rückläufigen M&A-Aktivität der deutschen Konsumgüterindustrie in den letzten Jahren wird sich die Anzahl der M&A-Transaktionen in 2011 wieder erhöhen. Der Optimismus von Unternehmen und Finanzinstitutionen gründet in erster Linie auf einer erwarteten positiven Veränderung des Konsumverhaltens – und natürlich auch auf einer besseren Verfügbarkeit von Übernahmefinanzierungen“, kommentiert Karsten Hollasch, Partner und M&A Lead Partner bei Deloitte.

M&A-Anzahl 2010 gesunken, Volumen gestiegen

Die Gesamtzahl der M&A-Deals im Jahr 2010 lag bei 75 – knapp unter 2009 mit 77. Jedoch stieg der durchschnittliche Transaktionspreis im selben Zeitraum von 83 Mio. Euro auf 202 Mio. Euro. Hauptursache war der Verkauf von Takko und Karstadt. Weitere maßgebliche M&A-Transaktionen in 2010 waren die Akquisition der Dress-for-less durch Privalina sowie der Kauf von Schneider Versand durch Silverfleet Capital Partners.

Finanzierung von M&A-Transaktionen: Banken optimistischer als Unternehmen

Entscheidende Rahmenbedingungen sind zum einen das Verbrauchervertrauen – der Konsumklimaindex stieg zwischen August 2010 und Juni 2011 von 4,1 auf 5,7 – und zum anderen die momentan erleichterte Finanzierung. Hier sind die Finanzinstitute optimistischer als die Konsumgüterunternehmen: 93 Prozent sehen gute Möglichkeiten, in der Private-Equity-Branche teilen 63 Prozent diesen Optimismus. Bei den Unternehmen sind es 56 Prozent.

M&A-Klima hellt sich auf

Ähnlich das Bild bei der Einschätzung des allgemeinen M&A-Klimas: 13 Prozent der Finanzinstitute sind sehr optimistisch, 57 Prozent optimistisch. Bedeutendste Treiber sind Synergieerschließungen, Skaleneffekte sowie die internationale Expansion. Zudem sehen 60 Prozent der Banken den Einfluss von Private-Equity-Gesellschaften als treibende Kraft – eine Ansicht, die jedoch nur ein Zehntel der Konsumgüterunternehmen teilt. Während die Finanzinstitute die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit fürchten, sind die Konsumgüterunternehmen eher skeptisch gegenüber geltenden gesetzlichen Anforderungen.

Auch bei den Bewertungen künftiger M&A-Transaktionen setzt sich das Bild fort: Keine der Banken erwartet ein Absinken der Bewertungen, bei den Unternehmen sind es immerhin knapp ein Fünftel. Der Grund liegt unter anderem in der Prognose, dass im Konsumgütersektor wenig Wachstumspotenziale existieren. Übereinstimmend sehen die Befragten eine steigende Fremdkapitalaufnahme bei künftigen M&A-Transaktionen in der Konsumgüterbranche. Bei den Preisvorstellungen der Transaktions-Partner wird es allerdings häufig zum Dissens kommen. Aber nur nach Ansicht der Unternehmen werden Earn-outs eine größere Rolle spielen.

Ausrichtung an Unternehmensstrategie

Der wichtigste Faktor für die aktive Unterstützung eines M&A-Prozesses ist für alle Befragten, dass sich Übernahmen eng an der Unternehmensstrategie orientieren. Zudem fordern 60 Prozent der Unternehmen einen klaren und umfassenden Integrationsplan – für die Finanzinstitute spielt das hingegen keine Rolle.

„Deloitte hat auch in Großbritannien eine ähnliche Umfrage durchgeführt. Der Vergleich zeigt: Die deutschen Marktteilnehmer sind deutlich optimistischer als ihre britischen. Zwar zeigte sich auch in UK die Mehrheit eher zuversichtlich, jedoch war der Anteil der erklärten Pessimisten mit 12 Prozent höher. Am stärksten war die Abweichung bei der Einschätzung des Verbrauchervertrauens: Nur etwa 15 Prozent im Vereinigten Königreich rechnen mit einem Anstieg“, ergänzt Karsten Hollasch.

Den kompletten Report erhalten Sie auf Anfrage.

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