Klimaerwärmung beeinflusst Größe von Meerestieren
Mit dem Abschmelzen des Inland-Eises und dem steigenden Meeresspiegel verändert sich auch die Größe des Lebensraums für zahlreiche Meerestiere. Die Erwärmung hat zudem auch andere Konsequenzen, wie Forscher des HYAX Lake Ecosystem Laboratory in Aix-en-Provence und Experten des Leibniz Institut für Marine Forschung IFM-Geomar entdeckt haben. Einige der untersuchten Lebewesen wurden nicht mehr so groß. Besonders betroffen waren dabei jene Organismen, die ohnehin klein waren.
Das Forscherteam um Ulrich Sommer vom IFM-Geomar hat gezeigt, dass die globale Erwärmung zu einer Verkleinerung der meisten Lebewesen in den Meeren und Binnengewässern führt. Verschiedene Organismen wie etwa Bakterien, Plankton-Algen, Zooplankton und Fische in der Ostsee sowie in französischen Flüssen zeigten diese Tendenzen. Offensichtlich schienen drei Mechanismen eine wesentliche Rolle in diesem Prozess zu spielen. „Die Proportion der kleineren Spezies wächst an, die Proportion von kleineren Individuen innerhalb einer Art wächst an und die Tiere erreichen sexuelle Reife mit einer kleineren Körpergröße“, so Sommer gegenüber pressetext. „Diese Entwicklung beeinflusst das Funktionieren des gesamten Ökosystems“, erklärt der Forscher. Die Körpergröße sei ausschlaggebend dafür, wie sich ein Lebewesen ernährt, aber auch dafür, von welchem anderen Organismus es gefressen wird.
Ein Wechsel zu kleineren Einzeltieren innerhalb einer Fischpopulation kann zu einer Verringerung des Zooplanktons führen, da kleinere Fische weniger andere Fische, dafür aber mehr Plankton fressen“, erklärt der Forscher. Das könne etwa zu einer massiven Algenblüte führen. „Außerdem sind kleinere Fische in der kommerziellen Fischerei weniger wert als große. Damit würde der wirtschaftliche Wert des Fischfanges sinken“, meint der Wissenschaftler.
Die Bakterien, Algen und das Zooplankton wurden in Experimenten an der Ostsee im Zuge des Projekts AQUASHIFT http://www.ifm-geomar.de/?id=1985&L=1 untersucht. Die Ergebnisse zu den Fischgrößen kommen von Langzeitstudien aus der Nordsee, der Ostsee sowie von französischen Flüssen.
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