Klimaänderung durch Landnutzung

Landwirtschaft ist einer der wichtigsten Treiber des globalen Klimawandels durch die Emission von Treibhausgasen. In gleichem Maße wirkt auch die veränderte Energiebilanz landwirtschaftlich genutzter Flächen auf das lokale Klima ein und stellt damit eine Herausforderung für die Planung der zukünftigen Lebensmittelproduktion dar. (Foto: M.Wattenbach, GFZ)

Neben den Treibhausgasemissionen ist die durch die menschliche Landnutzung veränderte Energiebilanz der Erdoberfläche einer der wichtigsten anthropogenen Treiber in der Klimaänderung.

In der aktuellen Vorab-Onlineausgabe des Wissenschaftsmagazins Nature Climate Change stellt eine internationale Gruppe von Wissenschaftlern eine Studie auf Grundlage von Satellitenbeobachtungen und bodengestützten Messwerten aus in den gemäßigten Breiten von Nordamerika und Eurasien vor.

Geo-Ökologe Martin Wattenbach vom Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ war an der Auswahl der landwirtschaftlich genutzten Gebiete und an der Datenauswertung beteiligt: „Wir haben die direkten klimatischen Folgen der Veränderungen der Landoberfläche und der Landnutzung untersucht und verglichen“, so Wattenbach.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die landwirtschaftliche Nutzung die Energiebilanz der Erdoberfläche so stark verändert, dass sie einen wichtigen Treiber des regionalen Klimawandels darstellt.“

Sowohl für Eurasien als auch für Nordamerika ergab sich durch die veränderte Landnutzung in der Gesamtsumme aller Effekte eine regionale Erwärmung von 1,7 Grad Celsius.

Berücksichtigt man die Zunahme der Erdbevölkerung auf neun Milliarden Menschen im Jahr 2050, so muss bei der zukünftigen Planung also neben den Treibhausgasemissionen durch die Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion auch die veränderte Energiebilanz gleichermaßen einbezogen werden.

Sebastiaan Luyssaert et al., “Land management and land cover change have impacts of similar magnitude on surface temperature”, Nature Climate Change, AOP 13.04.2014, DOI: http://dx.doi.org/10.1038/nclimate2196

Franz Ossing
Helmholtz Centre Potsdam
GFZ German Research Centre for Geosciences
Deutsches GeoForschungsZentrum
– Head, Public Relations –
Telegrafenberg
14473 Potsdam / Germany
e-mail: ossing@gfz-potsdam.de
Tel. +49 (0)331-288 1040
Fax +49 (0)331-288 1044
http://www.gfz-potsdam.de/

Media Contact

Franz Ossing GFZ News

Weitere Informationen:

http://www.gfz-potsdam.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

KI-basierte Software in der Mammographie

Eine neue Software unterstützt Medizinerinnen und Mediziner, Brustkrebs im frühen Stadium zu entdecken. // Die KI-basierte Mammographie steht allen Patientinnen zur Verfügung und erhöht ihre Überlebenschance. Am Universitätsklinikum Carl Gustav…

Mit integriertem Licht zu den Computern der Zukunft

Während Computerchips Jahr für Jahr kleiner und schneller werden, bleibt bisher eine Herausforderung ungelöst: Das Zusammenbringen von Elektronik und Photonik auf einem einzigen Chip. Zwar gibt es Bauteile wie MikroLEDs…

Antibiotika: Gleicher Angriffspunkt – unterschiedliche Wirkung

Neue antimikrobielle Strategien sind dringend erforderlich, um Krankheitserreger einzudämmen. Das gilt insbesondere für Gram-negative Bakterien, die durch eine dicke zweite Membran vor dem Angriff von Antibiotika geschützt sind. Mikrobiologinnen und…

Partner & Förderer