Klauentierzentrum entsteht an der Universität Leipzig

In dieser Funktionseinheit, die innerhalb der nächsten Jahre in ein eigenständiges Klauentierzentrum entwickelt werden soll, sind nach seinen Worten drei Professuren angesiedelt. Behandelt werden neben Rindern, Schafen und Schweinen auch Ziegen, Lamas und Alpakas.

Bisher seien die Tiere je nach Krankheit in verschiedenen Kliniken auf dem Fakultätsgelände behandelt worden. Künftig sollen alle Kompetenzen in dem Zentrum vereint werden, da sich von Spezialisten für Geburtshilfe, Innere Medizin bis hin zu Chirurgen alle Profis zur Behandlung von Klauentieren unter einem Dach befinden. „Das vereinfacht die Logistik und die Lehre, ist außerdem praxisgerechter als die bisherige Handhabung. Wir strukturieren damit die Klinikarbeit völlig neu“, beschreibt Truyen die Vorzüge dieser Neuerung. Die Tiere würden sowohl in dem Zentrum als auch in den landwirtschaftlichen Betrieben direkt vor Ort behandelt.

Dadurch werde die Arbeit effizienter, Diagnosen können ihm zufolge wesentlich rascher gestellt werden und die Behandlung dadurch auch schneller beginnen. Neben den drei Professoren werden in dem Zentrum künftig etwa zehn weitere Wissenschaftler beschäftigt sein.

„Der Tierhalter oder Betrieb soll nicht mehr überlegen müssen, wohin er sein krankes Tier bringt“, sagt Prof. Dr. Heinz-Adolf Schoon von der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig. „Wir untersuchen das Klauentier und entscheiden dann, welcher Experte aus unserem Team helfen kann, ob Chirurg, Fortpflanzungsmediziner oder ein anderer Spezialist.“ Zugleich sei die neue Funktionseinheit der Beginn eines Strukturwandels in der Fakultät: weg von den Disziplinenkliniken, hin zu Tierart-spezifischen Kliniken. Auf dem 6. Leipziger Tierärztekongress vom 19. bis 21. Januar 2012 wird die Fakultät das neue Klauentierzentrum vorstellen. Ähnliche Kliniken gebe es zwar auch andernorts, aber nirgends seien alle benötigten Ressourcen und Expertisen so gebündelt wie in Leipzig, sagt Prof. Schoon, der selbst Direktor des Instituts für Veterinär-Pathologie an der Universität Leipzig ist.

Schoon hat als Vorsitzender der Entwicklungs- und Planungskommission die Gründung des Zentrums mit vorangetrieben. Innerhalb von sechs Jahren sollen auch die vorhandenen Ressourcen im Bereich Pferde in einer entsprechenden Einheit gebündelt werden. So sieht es der Zwei-Stufen-Plan aus dem Fakultätsratsbeschluss vor. Die Funktionseinheit Klauentiermedizin könnte schon Ende 2011 etabliert sein, wie Prof. Schoon sagt. „Sobald die Professur für Krankheiten der Wiederkäuer, Schwerpunkt Rind, besetzt ist, geht es los“, berichtet er. Das Berufungsverfahren stehe kurz vor dem Abschluss. Zum Klauentierzentrum sollen außerdem eine Professur für Bestandsbetreuung und eine Professur speziell für Krankheiten der Schweine gehören.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Uwe Truyen
Telefon: +49 341 97-38150
E-Mail: truyen@vmf.uni-leipzig.de

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Susann Huster Universität Leipzig

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