Keramischer Trafo lässt Netzteil verschwinden

<br>

Damit lassen sich Trafos für Netzteile auf ein Fünftel ihrer Baugröße verkleinern, sodass etwa bei Leuchtdioden die normalerweise separaten Schaltnetzteile in den Kühlkörper der Baugruppe integriert werden können. Diese Technologie entwickelten die Forscher mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft im Verbundprojekt „Ansteuerung von LEDs durch LTCC-Ferrit-Module“ (ALFerMo).

Komponenten zur Steuerung und Automatisierung in Industrie, Gebäude- und Verkehrstechnik sowie auch Leuchtdioden (LED) benötigen so genannte Treiberschaltungen, durch die sie angesteuert und mit Strom versorgt werden. Der Platzbedarf dieser Baugruppen verhindert aber häufig einen leichten und übersichtlichen Systemaufbau. Ließen sich solche Schaltungen verkleinern, könnten sie mit der „Vor-Ort-Integration“ in das Gerät eingebettet werden. Ein Problem bei der Miniaturisierung sind Transformatoren mit ihrem magnetischen Ferritkern und metallischen Wicklungen. Sie bestimmen maßgeblich die Größe der Baugruppe.

Das ALFerMo-Konsortium hat am Beispiel einer lichtstarken Leuchtdioden-Anordnung mit 16 Osram-Leuchtdioden Typ OSLON demonstriert, wie ein Schaltnetzteil in Aussparungen des Kühlkörpers montiert werden kann. Mit zwei Tricks haben die Experten der globalen Siemens-Forschung Corporate Technology einen Transformator miniaturisiert. Sie vervierfachten die Schaltfrequenz und machten sich dabei den Effekt zunutze, dass Transformatoren umso kleiner werden, je höher die Schaltfrequenz ist. Sie entwickelten zudem einen Schichtaufbau mit magnetischen Keramikfolien, bei dem der Ferritkern samt Wicklungen unkompliziert in eine keramische Leiterplatte integriert werden kann.

Der Transformator konnte so auf ein Fünftel seiner ursprünglichen Größe verkleinert und die Treiberschaltung in den LED-Kühlkörper von zehn Zentimetern Durchmesser und fünf Zentimetern Höhe montiert werden. Die LED-Baugruppe benötigt somit bei gleicher Helligkeit kein gesondertes Netzteil mehr.

Dem Projekt ALFerMo gelang es, die Integration von Leiterplatten für künftige modulare, kompakte Leistungsbaugruppen zu erweitern. Solche intelligente Steuersysteme machen Gebäude sowie Energie- und Fertigungsanlagen wettbewerbsfähiger.

Die Forscher untersuchen nun auch Anwendungen in den am weitesten verbreiteten Epoxid-Leiterplatten sowie außerhalb der Lichttechnik. ALFerMo ist Bestandteil des Förderschwerpunktes Leistungselektronik zur Energieeffizienz-Steigerung (LES) des Bundesforschungsministerium (BMBF) und wurde im Rahmen der Hightech-Strategie der Bundesregierung bis Ende Mai 2013 mit 2,65 Millionen Euro gefördert. (IN 2013.06.3)

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/innovation

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Der Klang der idealen Beschichtung

Fraunhofer IWS transferiert mit »LAwave« lasergestützte Schallanalyse von Oberflächen in industrielle Praxis. Schallwellen können auf Oberflächen Eigenschaften verraten. Parameter wie Beschichtungsqualität oder Oberflächengüte von Bauteilen lassen sich mit Laser und…

Individuelle Silizium-Chips

… aus Sachsen zur Materialcharakterisierung für gedruckte Elektronik. Substrate für organische Feldeffekttransistoren (OFET) zur Entwicklung von High-Tech-Materialien. Wie leistungsfähig sind neue Materialien? Führt eine Änderung der Eigenschaften zu einer besseren…

Zusätzliche Belastung bei Knochenmarkkrebs

Wie sich Übergewicht und Bewegung auf die Knochengesundheit beim Multiplen Myelom auswirken. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ein Forschungsprojekt der Universitätsmedizin Würzburg zur Auswirkung von Fettleibigkeit und mechanischer Belastung auf…

Partner & Förderer