Karriere-Tagung für Nachwuchsforscher

„Forschen ist cool“, so der begeisterte Ausspruch vieler Nachwuchsforscher, die nach der Universität erstmals für längere Zeit Laborluft schnuppern. Für den einzelnen Wissenschaftler ist die Entscheidung für die Forschung aber oft mit beruflichen Unwägbarkeiten verbunden. So beklagen Nachwuchswissenschaftler ungenügende Karriereperspektiven und die geringe Planbarkeit ihrer Laufbahn.

Am Leibniz-Institut für Altersforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena haben junge Wissenschaftler daher im Jahr 2007 den PostDoc-Club gegründet, ein selbstorganisiertes Netzwerk meist promovierter Nachwuchsforscher, die sich für die Diskussion und Erweiterung ihrer Karrieremöglichkeiten einsetzen. Angeregt durch ein Vorbild aus den Niederlanden organisierte der PostDoc-Club für Nachwuchsforscher aus den Lebenswissenschaften eine Karriere-Tagung. Ihr Ziel ist es, die Möglichkeiten zur Gestaltung der eigenen Zukunft und Karriere auszuloten, eigene Karriere-relevante Fähigkeiten weiterzuentwickeln und geeignete Netzwerke aufzubauen. Die Tagung findet am 6. und 7. Mai in Jena statt.

„Als Sprecher sowie Trainer verschiedener Workshops konnten wir ausgewiesene Experten aus Deutschland und den Niederlanden gewinnen“, freut sich Dr. Kathrin Reichwald, Wissenschaftlerin am FLI und eine der Organisatorinnen der Tagung. Neben erfahrenen Forschern aus dem akademischen Umfeld und aus der Industrie sind auch Experten aus den Bereichen Wissenschaftsmanagement, Weiterbildung und Patentwesen vertreten. Diese berichten, neben den Erfahrungen in ihren wissenschaftlichen oder wissenschaftsnahen Berufszweigen, vor allem auch über ihre eigenen, persönlichen Karrierewege.

„Forschung wird maßgeblich getragen von begeisterungsfähigen Nachwuchswissenschaftlern“, so Prof. Peter Herrlich, wissenschaftlicher Direktor des FLI. „Diese Begeisterung gilt es zu erhalten. Die spannenden Themen in den Biowissenschaften alleine reichen dafür nicht aus. Wie komme ich zu Erfolgen, wie überbrücke ich Enttäuschungen, wie plane ich meine Karriere? Antworten auf diese und ähnliche Fragen helfen, Motivation für die Forschung am Leben zu halten.“ Die Karriere-Tagung ist ein Versuch, solche Antworten zu vermitteln.

Erfolg in der Forschung und damit in der weiteren Karriere ist auch von den Forschungsbedingungen abhängig. Dass diese an Instituten der Leibniz-Gemeinschaft mit zu den besten zählen, bestätigt auch Prof. Ernst Th. Rietschel, amtierender Präsident der Leibniz-Gemeinschaft. Erfreut über die Initiative des Jenaer PostDoc–Clubs hat er daher die Tagung unter die Schirmherrschaft der Gemeinschaft gestellt.

Hintergrund:
Dem PostDoc-Club des Fritz-Lipmann-Instituts (FLI) gehören promovierte Wissenschaftler sowie Doktoranden in ihrem letzten Jahr an. Als selbst-organisiertes Netzwerk trägt er zur verbesserten Kommunikation und Information der jungen Wissenschaftler bei, insbesondere im Hinblick auf deren weitere Karriereschritte. Zu den Aktivitäten des PostDoc–Clubs gehört die Organisation von Weiterbildungskursen für die über 60 promovierten Nachwuchsforscher sowie die fortgeschrittenen Doktoranden des FLI. In den Kursen werden neben wissenschaftsorientierten Weiterbildungen auch berufsbegleitende Kompetenzen und „Soft skills“ vermittelt, die nicht nur in der wissenschaftlichen Laufbahn wichtig sind. Der Vorstand des FLI begrüßt die Initiative der jungen Wissenschaftler und bietet finanzielle und infrastrukturelle Hilfestellung für deren Aktivitäten. Näheres unter http://www.fli-leibniz.de/postdocs/index.php.

Zur Leibniz-Gemeinschaft (WGL) gehören zurzeit 86 Forschungsinstitute und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen für die Forschung sowie drei assoziierte Mitglieder. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute arbeiten strategisch und themenorientiert an Fragestellungen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Bund und Länder fördern die Institute der Leibniz-Gemeinschaft daher gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen etwa 16.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon sind ca. 7.100 Wissenschaftler, davon wiederum 2.800 Nachwuchswissenschaftler. Näheres unter http://www.leibniz-gemeinschaft.de.

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Dr. Eberhard Fritz idw

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