Johann-Wempe-Preis an Prof. Dr. Yehuda Hoffman

Yehuda Hoffman untersucht die Entstehung und Entwicklung von Strukturen im Kosmos. Bereits in den 90er Jahren ist es ihm gelungen, aus den beobachteten Geschwindigkeiten von Galaxien die großräumige Materieverteilung im lokalen Universum abzuleiten.

Dieses Verfahren bildet heute die Grundlage für aufwändige Computersimulationen der Entstehung unserer Milchstraße, die im Rahmen des internationalen CLUES-Projektes in Jülich, München und Barcelona gerechnet werden.

Prof. Dr. Ofer Lahav, der Vizepräsident der Royal Astronomical Society und Inhaber des Perren Chair of Astronomy am University College London, wird zur Wempe-Preisverleihung am 08. November 2010 um 14 Uhr den Festvortrag zum Thema: „Mapping and Measuring the Universe” halten.

Yehuda Hoffman studierte Physik und Mathematik an der Hebrew University of Jerusalem und an der Tel-Aviv Universität und promovierte zum Thema „The Large Scale Structure of the Universe: Luminous vs. Dark Matter“.

Nach Forschungsaufenthalten unter anderem an der University of Pennsylvania und am Los Alamos National Laboratory kehrte Yehuda Hoffman 1988 nach Israel an das Technion, Haifa zurück. Seit 1990 forscht Prof. Dr. Yehuda Hoffman am Racah Institute of Physics der Hebrew University of Jerusalem.

Der Preis wird aus Mitteln finanziert, die der letzte Direktor des ehemaligen Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, Prof. Dr. Johann Wempe (1906-1980), hinterlassen hat. Er umfasst eine Einladung zu einem mehrmonatigen Gastaufenthalt an das AIP mit einer angemessenen finanziellen Ausstattung. Er kann sowohl an jüngere Wissenschaftler, die bereits mit bemerkenswerten Leistungen hervorgetreten sind, als auch an erfahrene Wissenschaftler in Würdigung ihres Lebenswerkes verliehen werden.

Bisherige Preisträger waren Prof. Tom Abel von der Stanford University (2001), Dr. Russel D. Cannon vom Anglo-Australian Observatory Sydney (2002), Dr. Isabelle Baraffe und Prof. Gilles Chabrier von der Ecole Normale Supérior de Lyon (2004), Dr. Alexander G. Kosovichev von der Stanford University (2005), Prof. Eva Grebel vom Astronomischen Institut der Universität Basel (2006), Dr. Ignasi Ribas vom Institut de Ciències de l'Espai in Barcelona, Spanien (2007), Prof. Dr. Dr. h.c. Kenneth C. Freeman von der Australian National University (2008) und Dr. Matthias Rempel vom High Altitude Observatory Boulder (2009).

Kontakt:
Astrophysikalisches Institut Potsdam (AIP):
Prof. Dr. Matthias Steinmetz, Tel. 0331 7499 381, E-Mail: msteinmetz@aip.de
Pressestelle am AIP:
Madleen Köppen, Tel. 0331 7499 469, E-Mail: presse@aip.de
Das AIP beschäftigt sich vorrangig mit kosmischen Magnetfeldern und extragalaktischer Astrophysik. Daneben wirkt das Institut als Kompetenzzentrum bei der Entwicklung von Forschungstechnologie in den Bereichen Spektroskopie, robotische Teleskope und E-Science. Das AIP ist Nachfolger der 1700 gegründeten Berliner Sternwarte und des 1874 gegründeten Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, das sich als erstes Institut weltweit ausdrücklich der Astrophysik widmete. Das AIP ist eine Stiftung privaten Rechts und ein Institut der Leibniz-Gemeinschaft. Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören derzeit 86 Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Forschung sowie drei assoziierte Mitglieder, die wissenschaftliche Fragestellungen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung bearbeiten.

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