Internistenkongress 2012: Leitthema „Krankheit, Gene und Umwelt“

Internistenkongress 2012 thematisiert genetische und umweltbedingte Einflüsse auf innere Erkrankungen

Etwa acht Millionen der heute in Deutschland lebenden Menschen werden voraussichtlich mehr als 100 Jahre alt. Jeder fünfte Bundesbürger ist stark und damit gesundheitsgefährdend übergewichtig. Jeder vierte Todesfall hierzulande ist durch Krebs verursacht.

„Diesen beeindruckenden Fakten liegt ein faszinierendes Zusammenspiel von angeborenen, erworbenen und umweltbedingten Eigenschaften zugrunde, dem wir uns auf dem 118. Internistenkongress nähern möchten“, sagt Professor Dr. med. Joachim Mössner, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) und Kongresspräsident aus Leipzig. Die bevorstehende Jahrestagung der DGIM hat Mössner deshalb unter das Leitthema „Krankheit, Gene und Umwelt“ gestellt. Zu den Hauptthemen gehören genetische Diagnostik, Adipositas, Herzinsuffizienz, Multimorbidität im Alter und die Onkologie des Verdauungstraktes. Dabei stehen neueste Erkenntnisse über die Entwicklung einer Erkrankung, deren Prophylaxe, Diagnostik und Therapie im Fokus. Die Internisten tagen vom 14. bis 17. April 2012 in den Rhein-Main-Hallen in Wiesbaden.

Gene beeinflussen in hohem Maße, wie sich Erkrankungen ausprägen. Aber auch die Umwelt entscheidet darüber, wann eine Krankheit ausbricht und welchen Verlauf sie nimmt. „Trotz aller neuen Erkenntnisse haben wir aber noch längst nicht abschließend ergründet und verstanden, wie und in welchem Umfang genetische und epigenetische Faktoren in der Ausprägung von Erkrankungen zusammenwirken“, sagt Professor Mössner, der als Direktor die Klinik für Gastroenterologie und Rheumatologie am Universitätsklinikum Leipzig leitet. Das von ihm gewählte Rahmenthema solle deshalb die Komplexität der Krankheitsentstehung unter Berücksichtigung neuester Forschungsergebnisse beleuchten. Ziel sei es, allen Kongressteilnehmern – vom Assistenz- bis zum Facharzt – dieses komplexe Gebiet nahe zu bringen und sie für ihre tägliche Praxis davon profitieren zu lassen.

Die bevorstehende Jahrestagung wahrt damit einen grundlegend internistischen ganzheitlichen Ansatz: „Die große Aufgabe des Internisten bleibt es, eine Gewichtung der Erkrankungen vorzunehmen, ihre Interaktionen und die Wechselwirkungen der Therapie zu kennen und dann zum Wohle des Patienten zu entscheiden“, betont Mössner. Der Kongress biete Ärzten auf diese Weise die perfekte Möglichkeit, sich über das eigene Schwerpunktfach hinaus weiterzubilden. Neben der thematischen Breite aus der gesamten Inneren Medizin können sich die Teilnehmer auf den aktuellen Behandlungsstandard bringen, aber sich auch über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse informieren.

Für den 118. Internistenkongress rechnet die DGIM erneut mit mehr als 8000 Teilnehmern. Um die Brücke zwischen Forschung und Praxis zu schlagen, stellen erstmals Sprecher ausgewählter Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft ihre Arbeiten vor. In „Das Jahr im Rückblick“-Vorträgen erörtern Experten aktuelle Studienergebnisse aus ihrem Schwerpunktfach. Praxisorientierter geht es in den „Tutorien“ zu, in denen die Referenten mit dem Publikum ausgewählte Fälle diskutieren. Einen intensiven Dialog bieten auch die „Expertenforen“. Klinische Symposien, Grundlagensymposien, Plenarvorträge und Chances – das Forum für junge Internisten runden das Programm ab. Weitere Informationen zum Kongress finden Interessierte auf der Kongresshomepage http://www.dgim2012.de.

Kontakt für Journalisten:
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
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Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
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