Innovationsnetzwerk: Bionic Silent Cut

Lärm gilt mittlerweile weltweit als eine der wesentlichen Umweltverschmutzungen. Die Lärmemission in Arbeitsumgebungen der trennenden Bearbeitung stellt ein Problem dar und hat mitunter verheerende Folgen.

Die Maschinenbediener leiden unter Stress, Schwerhörigkeit und Konzentrationsstörungen. Sogar ein erhöhtes Herzinfarktrisiko wurde nachgewiesen. Daher wächst im Markt der trennenden Bearbeitung der Bedarf an Werkzeugen und Maschinen mit geringer Lärmemission.

In der Natur sind Dämpfungselemente weit verbreitet. Bei Tieren und Menschen dient die Dämpfungsfunktion zum Schutz des Körpers. Ein in der Natur wirkungsvoller hydrostatischer Dämpfer sind Knochen. Die Knochenmatrix setzt sich zu 10 Prozent aus Wasser, zu 20 Prozent aus organischen Materialien und zu 70 Prozent aus anorganischen Stoffen zusammen.
Auch in der Pflanzenwelt sind Dämpfungssysteme vielfältig, um durch Wind angeregte Schwingungen zu dämpfen. Diese und andere natürliche »Vorbilder« werden im Innovationsnetzwerk »Bionic Silent Cut« genauer untersucht.

Das Ziel des Innovationsnetzwerks ist es, bionische Ansätze zur Lärmreduzierung an Maschinen mit rotierenden Komponenten zu identifizieren und diese im Rahmen von Technologiestudien experimentell und numerisch zu untersuchen.
Das Fraunhofer IAO (Expertise: Bionik) und das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF (Expertise: Lärm- und Schwingungsreduktion) bündeln ihre Kompetenzen und durchlaufen mit ihren Projektpartnern vier Phasen:

Phase 1: Projekt-Kick-off und Definition der Suchrichtungen
Phase 2: Recherche Bionik & Ableitung von Wirkprinzipien
Phase 3: Recherche von ähnlichen Wirkprinzipien aus anderen Industrien & Ableitung von Lösungskonzepten
Phase 4: Durchführung von experimentellen und/oder numerischen Technologiestudien

Als Ergebnis des Innovationsnetzwerks wird ein Katalog bionischer Strategien zur Lärmreduzierung erarbeitet, sowie Ergebnisse der Technologiestudien zu ausgewählten bionischen Strategien bereitgestellt. Das Netzwerk richtet sich an die Hersteller und Anwender von Maschinen für die Verfahren Drehen, Fräsen, Bohren, Sägen, Stanzen und Schneiden. Für die Netzwerkpartner ergeben sich viele Vorteile: die systematische Einführung in die Bionik nach der Fraunhofer-Methode XBIOPS®, die Erarbeitung von Wissensvorsprüngen im Bereich Lärmreduzierung, geteilte Kosten für die Forschungsarbeit, die gemeinsame Nutzung der Forschungsergebnisse, geteiltes Innovationsrisiko sowie freier Zugang zur Bionikdatenbank des Fraunhofer IAO.
Ansprechpartner:
Truong Le
Fraunhofer IAO
Nobelstraße 12
70569 Stuttgart, Germany
Telefon +49 711 970-2108
truong.le@iao.fraunhofer.de

Media Contact

Claudia Garád Fraunhofer-Institut

Weitere Informationen:

http://www.iao.fraunhofer.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Maschinenbau

Der Maschinenbau ist einer der führenden Industriezweige Deutschlands. Im Maschinenbau haben sich inzwischen eigenständige Studiengänge wie Produktion und Logistik, Verfahrenstechnik, Fahrzeugtechnik, Fertigungstechnik, Luft- und Raumfahrttechnik und andere etabliert.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Automatisierungstechnik, Bewegungstechnik, Antriebstechnik, Energietechnik, Fördertechnik, Kunststofftechnik, Leichtbau, Lagertechnik, Messtechnik, Werkzeugmaschinen, Regelungs- und Steuertechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

KI-basierte Software in der Mammographie

Eine neue Software unterstützt Medizinerinnen und Mediziner, Brustkrebs im frühen Stadium zu entdecken. // Die KI-basierte Mammographie steht allen Patientinnen zur Verfügung und erhöht ihre Überlebenschance. Am Universitätsklinikum Carl Gustav…

Mit integriertem Licht zu den Computern der Zukunft

Während Computerchips Jahr für Jahr kleiner und schneller werden, bleibt bisher eine Herausforderung ungelöst: Das Zusammenbringen von Elektronik und Photonik auf einem einzigen Chip. Zwar gibt es Bauteile wie MikroLEDs…

Antibiotika: Gleicher Angriffspunkt – unterschiedliche Wirkung

Neue antimikrobielle Strategien sind dringend erforderlich, um Krankheitserreger einzudämmen. Das gilt insbesondere für Gram-negative Bakterien, die durch eine dicke zweite Membran vor dem Angriff von Antibiotika geschützt sind. Mikrobiologinnen und…

Partner & Förderer