Injektion hält Blutzucker eine Woche konstant
Diabetiker können sich bei hohem Blutzuckerspiegel künftig ein Netzwerk aus Nanopartikeln verabreichen lassen, denn dieses hält den normalen Level bis zu zehn Tage aufrecht. Diese Innovation geht aus einer Entwicklung unter anderem der North Carolina State University und des Massachusetts Institute of Technology hervor.
Das smarte System reagiert auf Veränderungen des Blutzuckers im Körper und setzt autonom Insulin frei. Das Nanonetzwerk besteht aus einer Mischung von Nanopartikeln mit einem festen Insulin-Kern, modifizierten Dextranen und Glukose-Oxidase-Enzymen.
Messung weniger mühsam
„Derzeit gibt es zwei Prinzipien der Blutzucker-Kontrolle. Einerseits sieht sich der Betroffene seinen Nüchternzucker ein Mal in der Früh an. Auf die Therapie mit Tabletten können sie hierbei nicht aktiv eingreifen“, erklärt Peter P. Hopfinger, Gründer der Plattform Diabetes Austria http://diabetes-austria.com , im Interview mit pressetext.
Die zweite Möglichkeit stellt die Insulin-Injektion dar, die aktiv auf die Blutzucker-Kurven Einfluss nimmt. Diabetiker mit Insulinbehandlung müssten jedoch häufiger messen. „Aufgrund des medizinischen Fortschritts ist diese Kontrolle des Blutzuckerspiegels nicht länger mühsam, schmerzhaft oder zeitlich aufwendig, jedoch lästig, weil Diabetiker keinen Tag Urlaub davon haben“, sagt der Experte.
Stressabbau nicht garantiert
Eine solch lang andauernde Methode ist Hopfinger nach grundsätzlich erfreulich. Ob es jedoch dem permanenten psychischen Problem entgegenwirken kann und sich die Erkrankten die Impfzeit einfacher merken, ist fraglich. „Diabetiker entwickeln eine Routine für das Messen des Blutzuckers – das ist wie Händewaschen.
Wenn ein neues Medikament eine Woche lang hält, kann das vorwiegend eine Entlastung der Psyche sein, obwohl wiederum auch der Stress entstehen kann, die Injektion zu vergessen“, schildert der Fachmann.
Verbrauchermaterialien wie Nadeln würden aber auf jeden Fall entlastet. Auf Systeme sei jedoch niemals zu 100 Prozent Verlass. „Im Alltag und im Leben sind die Betroffenen stets für sich selbst verantwortlich“, sagt Hopfinger.
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit
Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.
Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.
Neueste Beiträge
Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft
Forschende an der ETH Zürich haben Bakterien im Labor so herangezüchtet, dass sie Methanol effizient verwerten können. Jetzt lässt sich der Stoffwechsel dieser Bakterien anzapfen, um wertvolle Produkte herzustellen, die…
Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren
Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…
Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht
Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…