Impakt auf Jupiter von Astronomen der Universität Wien aufgenommen

In der Nacht vom 22. auf den 23. Juli gelang Astronomen der Universität Wien eine Aufnahmeserie, die die neue Struktur in der Nähe des Südpols des Jupiter zeigt.

Entdeckt wurde das rätselhafte Objekt vom australischen Amateurastronomen Anthony Wesley. Da Jupiter ein Gasplanet ist, sieht man natürlich keinen Krater, sondern eine dunkle Wolke aus Aerosolen als Folge des Einschlags.

Beobachtungen am Institut für Astronomie der Universität Wien
Derzeit ist der Planet Jupiter mitternachts in relativ geringer Höhe über dem Südhorizont zu beobachten – als hellster natürlicher Lichtpunkt am Himmel. Da der Riesenplanet rotiert und die durch den Einschlag erzeugte dunkle Aerosol-Wolke der Rotation folgt, ist nicht in jeder Nacht eine Beobachtung der Einschlagsspuren möglich.

Aus mehr als 1.000 Einzelaufnahmen haben Thomas Posch und Jürgen Wrba vom Institut für Astronomie der Universität Wien die 324 besten ausgewählt und zu einem Bild kombiniert. Die Einzelaufnahmen wurden mit dem 60cm-Teleskop des Leopold-Figl-Observatoriums für Astrophysik gewonnen, welches als Außenstelle des Instituts für Astronomie der Universität Wien fungiert.

Weitere Beobachtungen geplant
Weltweit richten Astronomen nun ihre Teleskope auf den Riesenplaneten, um die weitere Entwicklung der Wolke aus zerstäubtem Kometen- oder Asteroiden-Material zu studieren. Zu klären bleibt auch, welcher Art das Objekt ist, das um den 19. Juli der gewaltigen Gravitationsanziehung des Jupiter zum Opfer fiel. Die nächsten Tage und Wochen bieten reichlich Gelegenheit dazu – klares Wetter vorausgesetzt.
Zweiter Impakt auf Jupiter innerhalb von 15 Jahren
Schon vor 15 Jahren war ein ähnlicher Impakt auf Jupiter beobachtet worden: Der Komet Shoemaker-Levy 9 zerbrach in mehrere Teile und hinterließ eine Kette von Staubwolken, die mehrere Wochen in der Jupiter-Atmosphäre sichtbar waren.
Aufnahme abrufbar unter
http://phaidra.univie.ac.at/o:29884
Bildtext und Copyright: Jürgen Wrba und Thomas Posch, 23.7.2009, Leopold-Figl-Observatorium für Astrophysik, Mitterschöpfl/Niederösterreich.

Der Ort des Impakts ist durch eine kleine graue Ellipse markiert; die Aerosol-Wolke, die durch den Impakt entstand, ist hingegen die derzeit dunkelste Stelle auf Jupiter.

Rückfragen:
DDr. Thomas Posch
Universität Wien
Institut für Astronomie
1180 Wien, Türkenschanzstraße 17
T +43-1-4277- 538 00
thomas.posch@univie.ac.at

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Alexandra Frey idw

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