Heliosphärenforschung und das "Weltraumwetter"

Wo der Sonnenwind nicht mehr über das anströmende interstellare Medium dominiert, endet der Schutzraum der Sonne – die Heliosphäre. Sie verhindert den direkten Kontakt der Planeten mit dem lebensfeindlichen interstellaren Medium, vor allem mit der kosmischen Strahlung.

Dennoch scheint diese unser Klima zu beeinflussen. Heliosphärenforscher wie PD Dr. Horst Fichtner (Weltraum- und Astrophysik) haben das „Weltraumwetter“ im Blick und suchen nach extraterrestrischem Leben unter ähnlich geschützten Bedingungen.

Erklärungslücke – interstellares Medium?

Infolge des Sonnenwindes bildet sich eine riesige Plasmawolke um die Sonne, die Heliosphäre. Ihre Ausdehnung haben auch die Bochumer Astrophysiker durch Modellrechnungen vorhergesagt, die durch NASA-Missionen (Voyager 1/2) inzwischen weitgehend bestätigt werden konnte. Die kosmische Strahlung wird in der Heliosphäre in Abhängigkeit vom Zyklus der Sonnenaktivität abgeschwächt. Spezielle Klimaindikatoren auf der Erde wie Wolkenbildung, Baumringe oder Sedimentablagerungen lassen nun doch einen Einfluss der lebensfeindlichen kosmischen Strahlung auf unser Klima vermuten: Denn sie weisen auf einen bis zu 24-jährigen Zyklus hin, von dem die Forscher nur eine 11-jährige Periode der elektromagnetischen Strahlung der Sonne gesichert zuschreiben konnten.

Leben im Weltall: Neuer Schwung für alte Suche

Alle Sterne, die wie unsere Sonne einen Wind antreiben, sind von einer Astrosphäre umgeben, die Heliosphäre ein Beispiel. Nur auf solchen durch Astrosphären geschützten Planeten ist – wenn überhaupt – Leben zu erwarten. Die Astrosphären könnten dessen mögliches Vorhandensein über Fernbeobachtungen signalisieren: Wenn sich bestimmte Biomarker (z.B. Ozon) in der Atmosphäre „geschützter“ Planeten finden lassen. Die Häufigkeit von Biomarkern hängt von der durch die Astrosphäre bestimmten Intensität der kosmischen Strahlung ab, die etwa einen Ozonabbau in der Atmosphäre bewirken kann.

Themen in RUBIN 1/2009

Den gesamten Beitrag lesen Sie in RUBIN 1/2009, wo Sie folgende Themen finden: Schwerpunkt Astronomie: Tiefer blicken ins Weltall, Sternenromantik via Internet, Die Sonne im Container, Geschützte Welt; Ingenieurwissenschaften: Forschungsstation Neumayer III – Sturmwinter in der Antarktis; Facetten: Transnationale Migrantenorganisationen – Die Stärke schwacher Bindungen, Wasser und Proteine – Wer führt im Terahertz-Tanz, Essstörungen – Der eigene Körper im Zerrspiegel, Lärmmindernder Asphalt – Winzige Schluchten schlucken den Schall, Verständlich schreiben – Keine Ausreden für angestaubtes Amtsdeutsch, Forscher üben den Umgang mit den Medien – Science goes Public. RUBIN ist in der Pressestelle der RUB, UV 3/368, Tel. 0234/32-22830 erhältlich und steht im Internet unter http://www.rub.de/rubin

Weitere Informationen

PD Dr. Horst Fichtner, Lehrstuhl für theoretische Physik, insbes. Weltraum- und Astrophysik, Fakultät für Physik und Astronomie, Tel.: 0234/32-23786, E-Mail: hf@tp4.rub.de

Redaktion: Dr. Barbara Kruse

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