Generika-Markt: Milliardenumsatz in Gefahr?

„Die AOK erwartet für die Rabattverträge 2009/2010 ein Einsparpotenzial von jährlich 500 Millionen Euro“, erklärte Dr. Christopher Hermann (AOK Baden-Württemberg). Treffen die AOK-Schätzungen zu und setzen sich die Rabatte im gesamten GKV-Markt durch, so sind Generika-Umsätze von mehr als einer Milliarde Euro bedroht. (Handelsblatt, 30.03.2009)

Auf der 5. EUROFORUM-Jahrestagung „Generika-Markt“ am 30. Juni 2009 treffen Interessensvertreter aus der Pharmaindustrie, den Krankenkassen und der Generika-Industrie zusammen und skizzieren die politischen, rechtlichen und praktischen Veränderungen und Handlungsoptionen im Generika-Markt.

Das vollständige Programm ist im Internet abrufbar unter:
www.euroforum.de/inno-generika09

Generika-Industrie in Sorge
Bei den Generika-Herstellern wächst die Sorge, dass das AOK-Modell von anderen Krankenkassen übernommen wird. „Wenn die Politik erst einmal erkennt, welche Einsparungen damit zu erreichen sind, werden auch die anderen Krankenkassen solche Rabattverträge machen müssen“, vermutet Michael Ewers (Betapharm Arzneimittel). (Handelsblatt, 30.03.2009) Ewers erwartet eine Neuausrichtung des deutschen Generika-Marktes. Ob die Zukunft des Generika-Geschäfts generell noch in Deutschland liegt, beantwortet der Betapharm-Chef auf der EUROFORUM-Tagung.

Peter Schmidt (ProGenerika) erklärte auf der Handelsblatt-Jahrestagung Pharma: „Die AOK hat mit ihren Rabattverträgen Unternehmen in einen Unterbietungsdruck gezwungen. Eine ganze Reihe von Angeboten liegt vermutlich unter den Herstellungskosten. Mir sagte ein Unternehmer, er hätte so niedrig geboten, dass nur ein ganz schmaler Gewinn übrig bliebe. Und er erreichte unter den Bietern nur Platz elf“. Rabattverträge führten dazu, dass Generika-Hersteller keine Innovationen mehr anbieten könnten, keine galenischen Verbesserungen, keine neuen Darreichungsformen, so der Geschäftsführer des Branchenverbands. Auf der Generika-Tagung spricht Schmid über die schwierige Situation der Generika-Industrie zwischen Dirigismus und Wettbewerb.

Wettbewerb im Generika-Markt wird härter
Die EU-Kommission stellt in ihrem Zwischenbericht „Pharmaceutical Sector Inquiry“ fest, dass das Wettbewerbsverhältnis zwischen den Originalpräparate-Herstellern und den Generika-Herstellern nicht ordnungsgemäß funktioniert. Die Untersuchung habe ergeben, dass die Originalpräparate-Hersteller die Markteinführung konkurrierender Arzneimittel verzögerten. Im Durchschnitt vergingen bis zur Markteinführung von Generika rund sieben Monate mit der Folge, dass dem Krankenversicherungssektor Einsparungen im Wert von rund drei Milliarden Euro – für die untersuchte Stichprobe von Arzneimitteln – entgangen seien. (Quelle: (EU-Kommision, 11/2008) Dr. Remi Maier-Rigaud (Europäische Kommission) nimmt Stellung zu den Ergebnissen der Untersuchung und erläutert die Auswirkungen auf den Generika-Markt in Europa. Welche kartellrechtlichen Konsequenzen sich für deutsche Hersteller ergeben sowie Fragen des Patent- und Unterlagenschutzes in Deutschland, beantwortet Wolfgang A. Rehmann (Taylor Wessing).

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