Fusarienpilze – Arten-Spektrum auf Mais vielfältiger als erwartet

Hier können die Pflanzen mit mehreren schädlichen Substanzen belastet sein, die auch während der Silierung nicht abgebaut werden. Zudem können einzelne Fusarien-Arten während des folgenden Jahres von Maisresten auf dem Acker aus Getreide infizieren. Besonders stark steigt der Pilzbefall bei Winterweizen nach pflugloser Bestellung.

Wie bereits für Weizen möchten Wissenschaftler der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART) in der Schweiz Maßnahmen ermitteln, um die Infektion mit Fusarien und die Produktion von Mykotoxinen auch bei Mais zu verringern. In einem ersten Schritt wurde das Artenspektrum in Proben von Stängeln und Körnern der wichtigsten Maissorten aus der Nord-, West- und Südschweiz untersucht.

An einem der Standorte wurde neben den vorkommenden Fusarien-Arten auch die Belastung mit den Toxinen Deoxynivalenol (DON), Zerealenon (ZON) und Fumonisine (FUM) gemessen. Für alle drei gibt es seit April 2008 in der Schweiz entsprechend den EU-Regelungen einen neuen Richtwert für Futtermittel.

Es zeigte sich, dass das Artenspektrum von Fusarien auf Mais deutlich vielfältiger ist als auf Weizen. Insgesamt fanden sich 16 verschiedene Arten, wobei je nach Standort und Pflanzenteil drei bis fünf Arten vorherrschten.

Wie bei Weizen sind Artenspektrum und Toxinbelastung zudem abhängig von der Witterung in der Anbauperiode. Besonders groß waren die Unterschiede zwischen Nord- und Südschweiz. So kam in der vorliegenden Studie Fusarium graminearum, der im Norden mit Abstand häufigste Erreger auf Maiskörnern, im Süden nur in geringem Ausmaß vor, auch wenn dort der geerntete Mais insgesamt stärker mit Fusarien befallen war. Auffällig hoch war die FUM-Belastung im Süden, vermutlich hervorgerufen durch die dort häufig vorkommenden Arten F. verticillioides und F. proliferatum.

Aufgrund der bisher vorliegenden Daten ist es den Forschern noch nicht möglich, eine endgültige Aussage über Sortenanfälligkeit oder wirksame Maßnahmen gegen den Pilzbefall zu machen. Weitere Untersuchungen sollen nun helfen, das Fusarien-Spektrum und die Toxinbelastung von Schweizer Mais genauer zu erfassen sowie die spezifische Anfälligkeit einzelner Maissorten und den Einfluss von Anbaumaßnahmen zu ermitteln. Dafür wurde u. a. ein schweizweites Monitoring für Fusarien und Mykotoxine in die Wege geleitet, wie es für Weizen bereits durchgeführt wurde.

Media Contact

Dr. Margit Ritzka aid infodienst

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer