Fingerlänge deutet auf Krankheitsrisiken

Finger: Länge erzählt von Hormoneinwirkung im Mutterleib, sagen Forscher (Foto: pixelio.de/Nadale)<br>

Die Länge der Finger eines Menschen hilft dabei, sein Risiko für Krankheiten zu bestimmen. Ist etwa der Ringfinger länger als der Zeigefinger – gemessen von Fingeransatz bis zur -spitze – so ist die Wahrscheinlichkeit doppelt so hoch, Athrose im Knie zu entwickeln. Das berichten Forscher der Nottingham University. Sie untersuchten dazu die Finger von 2.000 Patienten, die mit diesem Problem leben.

Von Erkältung bis Prostatakrebs

Ähnlich konnten Biologen um John Manning von der Swansea University in einer Studie bei 200 Probanden zeigen, dass Menschen mit langem Ringfinger auch anfälliger für Erkältungen, Windpocken und Röteln sind. Im Vorjahr behaupteten hingegen Forscher der Universität Warwick, dass ein langer Zeigefinger das Risiko von Männern, an Prostatakrebs zu erkranken, deutlich senkt (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/101202019/).

Als Erklärung für dieses Phänomen geben die Forscher an, dass sich die Finger, jedoch auch wichtige Organe wie Gehirn oder Herz, zwischen der achten und zwölften Schwangerschaftswoche ausbilden. Prägend dafür sei vor allem, wie viel Östrogen und Testosteron das Kind dabei abbekommt. Das „Männerhormon“ Testosteron sei für das Wachstum des Ringfingers zuständig, das „Frauenhormon“ Östrogen hingegen für den Zeigefinger.

Vorsorge aufgrund der Fingerlänge

Die Länge von Ring- und Zeigefinger deutet laut den Forschern darauf hin, dass man mehr Testosteron oder mehr Östrogen im Körper trägt, was wiederum mit dem Risiko für spätere Krankheiten zusammenhängt. Falls weitere Forschung die Ergebnisse bestätigt und noch verfeinert, so könnte man eines Tages auf Grundlage der Fingerlänge medizinische Vorhersagen machen und Menschen spezielle Präventionsprogramme zukommen lassen, glauben die Wissenschaftler.

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Johannes Pernsteiner pressetext.redaktion

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