Exoten als Überträger von Krankheiten – Workshop über „Heimtiere und Zoonosen“

Vor allem Krankheiten, die beispielsweise Reptilien wie Bartagamen auf den Menschen übertragen können, und deren Therapie sind noch längst nicht vollständig erforscht. Daher lädt die Universität Leipzig am 8. und 9. Mai zu einem wissenschaftlichen Workshop über „Heimtiere und Zoonosen“ – wie die Übertragung von Krankheitserregern zwischen Tier und Mensch heißt – ein.

„Wir wollen Tierärzte und Humanmediziner zusammenbringen und dieses Thema erörtern“, sagt Tagungsleiter Prof. Dr. Martin Pfeffer vom Institut für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen der Universität Leipzig. Insgesamt 90 Teilnehmer aus ganz Deutschland haben sich zu der interdisziplinären Fachtagung auf dem Veterinärmedizinischen Campus angemeldet. Sie gibt einen Überblick über Infektionsrisiken durch alle in Deutschland relevanten Heimtierarten.

In dem Workshop werden aktuelle Forschungsergebnisse zu den Gefahren einer Übertragung von Enterohämorrhagischen Escherichia coli (EHEC), Salmonellen, Parasiten, Hantaviren, Kuhpocken und Pilzinfektionen vorgestellt. Veranstalter sind die Nationale Forschungsplattform für Zoonosen und das Institut für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen der Universität Leipzig.

„Nicht jedem Tierfreund ist bewusst, dass durch den direkten Kontakt zwischen Mensch und Tier mitunter gefährliche Krankheiten übertragen werden können, die sogenannten Zoonosen“, erörtert Pfeffer. Sie können durch verschiedene Viren, Bakterien, Pilze, Einzeller, Milben oder parasitäre Würmer verursacht werden. „Wir wollen untersuchen, welche Tiergruppen es in der Hauptsache betrifft und welche Probleme – etwa in der Haltung – die Übertragung von Krankheitserregern vom Tier auf den Menschen fördern können. Wir möchten auch Wissenslücken definieren und herausfinden, wo die Forschung ansetzen muss“, erklärt der Experte weiter.

Zum Abschluss der Tagung ist eine Podiumsdiskussion geplant, bei der Human- und Tiermediziner gemeinsam nach Wegen suchen, um künftig bei dieser Problematik in Prophylaxe, Diagnostik und Therapie besser zusammenzuarbeiten. Dabei wird auch die Frage debattiert, wie Infektionen etwa durch bestimmte Hygienemaßnahmen im Umgang mit Tieren verhindert werden können.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Martin Pfeffer
Tel: 0341-9738152
E-Mail: pfeffer@vetmed.uni-leipzig.de

http://www.zoonosen.net/Veranstaltungen/VeranstaltungenderZoonosenplattform/Heim…


Media Contact

Carsten Heckmann Universität Leipzig

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Seminare Workshops

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer