Evolutionsgenetiker-Meeting in Baden bei Wien

Von Dienstag 3. Februar bis Freitag 6. Februar findet in Baden bei Wien das „EVOLTREE“-Meeting statt. Über 130 WissenschafterInnen aus der ganzen Welt berichten und diskutieren dabei über die aktuellen Fortschritte und Probleme im Bereich der Ökosystem-Genetik.

EVOLTREE ist ein Exzellenznetzwerk in dem 25 führende Forschungsgruppen aus 15 europäischen Ländern an der Erforschung der Evolutionsgenetik der Wälder zusammenarbeiten. Ihr Ziel ist es, wissenschaftliche Grundlagen für Vorhersagen über Auswirkungen des Klimawandels zu erstellen. EVOLTREE wird durch die Europäische Kommission mit 14,3 Mio. € finanziert wird. Projektleiter ist der Wallenbergpreisträger 2006, Dr. Antoine Kremer, vom Institut INRA (Bordeaux, Frankreich). Die Austrian Research Centers GmbH (ARC) sind der Veranstalter des diesjährigen Treffens.

Der Wald gibt immer noch Rätsel auf

Das Hauptaugenmerk bei der Forschungsarbeit in EVOLTREE wird auf das Anpassungspotential von Bäumen als langlebigste Organismen der Ökosysteme gelegt, deren Fitness durch eine hohe genetische Vielfalt gewährleistet wird. Diese Vielfalt kann durch moderne molekularbiologische Methoden gemessen werden. Wälder sind komplexe Ökosysteme. Um sie zu verstehen bedarf es integrierter interdisziplinärer Forschungsansätze, damit in weiterer Folge Reaktionen auf Umwelteinflüsse vorhergesagt werden können. Dazu muss man die Gene kennen, die für bestimmte anpassungsrelevante Eigenschaften der Bäume verantwortlich sind. Man muss deren Variabilität analysieren um ihren Beitrag zur Evolution der Baumart und der Waldökosysteme zu beurteilen. Bäume sind jedoch nur ein Bestandteil der Ökosysteme, die im Projekt untersucht werden – zur Systembetrachtung der terrestrischen Biodiversität gehören auch baumassoziierte Insekten, Bakterien und Pilze.

Die Forschungsrichtung „Ökosystem- Genetik“ entsteht

EVOLTREE verfügt über ein interdisziplinäres Netzwerk an WissenschaftInnen, die sich den unterschiedlichen Aspekten des Ökosystems widmen – die Expertisen reichen von Genetik und Genomik über Ökologie und Systemmodellierungen bis hin zu Bioinformatik und Datenbankexpertise. So entsteht eine neue Forschungsrichtung: Ökosystem-Genetik! Ein weiteres Ziel des Forschungsnetzwerks EVOLTREE ist es, die wissenschaftlichen Ergebnisse den politischen Entscheidungsträgern in einer Form nahe zu bringen, dass das Wissen direkt der nachhaltigen Nutzung und Erhaltung unserer wertvollen Ressource Waldökosystem dient.

Weltweit erste automatisierte Biobank für Wald-GenRessourcen

Die ARC spielen zwei zentrale Rollen im Exzellenznetzwerk: Zum einen befindet sich in Seibersdorf das zentrale Ressourcenzentum des Projektes, zum anderen stellt das ARC den Wissens- und Datenbankknoten des Netzwerks dar. In der weltweit ersten automatisierten Biobank für Wald-GenRessourcen lagert DNA von über 300.000 Genen von Bäumen, Insekten und Pilzen und die Gesamtgenome von 3.500 Bäumen aus ganz Europa. Sie dienen für Diversitätsuntersuchungen und als Referenzmaterial für weiterführende Forschungsprojekte.

Das ARC vernetzt forstliche Datenbanken von Partnerinstitutionen in ganz Europa und macht so an unterschiedlichen Instituten gespeichertes Wissen zentral über einen einzigen Zugangspunkt online per Internet such- und nutzbar (http://www.evoltree.eu). Ziel dieses Informationsportals ist die Integration der Forschungsaktivitäten und somit Verringerung der Fragmentierung der Forschungslandschaft im gesamten Europäischen Raum.

Rückfragehinweise

Mag. Michael H. Hlava
Leiter Corporate Communications
Austrian Research Centers GmbH – ARC
Tel.: +43 (0)50550-2046
Mobil: +43 (0)664 620 77 66
E-Mail: michael.hlava@arcs.ac.at
Mag. Silvia Fluch
Health & Environment
Biogenetics
Austrian Research Centers GmbH – ARC
Tel: +43 (0)50550-3530
Mobil: +43 (664) 8251051
E-Mail: silvia.fluch@arcs.ac.at

Media Contact

Mag. Michael H. Hlava pressetext.deutschland

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