Energieregion NRW und die Niederlande entwickelten gemeinsam den längsten Brennstoffzellenbus der Welt

Ministerin Thoben: „Wichtiger Schritt in Richtung Zukunftstechnologie und zu einem umweltfreundlichen ÖPNV“

Das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie teilt mit:
Ab Herbst werden zwei 18 m Gelenkbusse mit Brennstoffzellen-Batterie-Hybridantrieb fünf Jahre lang probeweise im Linienverkehr im Raum Köln getestet und evaluiert. Zwei weitere Busse werden in Amsterdam fahren. Ziel dieses grenzüberschreitenden Busprojektes ist es, die Fahrzeuge mit der neuen Antriebstechnik weiter zu optimieren. Dank der Brennstoffzellen als Energiequelle fahren die Stadtbusse schadstofffrei – anstelle von Kohlendioxid entsteht nur Wasserdampf. Gleichzeitig sind sie besonders geräuscharm. Wirtschaftsministerin Christa Thoben überreichte heute (20. Mai 2010) auf der 18. Weltwasserstoffkonferenz WHEC 2010 in Essen die Förderbescheide über rund eine Million Euro an die nordrhein-westfälischen Partner bestehend aus der Regionalverkehr Köln GmbH als Betreiber, die Vossloh Kiepe GmbH aus Düsseldorf, Hoppecke Batterien GmbH & Co. KG aus Brilon, der Fachhochschule Köln sowie der RWTH Aachen.

„Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunftstechnologie und zu einem umweltfreundlichen öffentlichen Personen-Nahverkehr“, sagte Wirtschaftsministerin Thoben. In der Brennstoffzellentechnik nehme Nordrhein-Westfalen international schon seit längerer Zeit einen Spitzenplatz ein. „Dieses höchst innovative Projekt unterstreicht, dass Nordrhein-Westfalen als Energie- und Wirtschaftsmetropole Wegbereiter und Zukunftsgestalter für die Wasserstofftechnologie ist“, so die Ministerin.

Die EnergieRegion Nordrhein-Westfalen hat gemeinsam mit den Niederlanden die Entwicklung eines 18 m Gelenkbusses mit Brennstoffzellen-Batterie-Hybridantrieb gefördert. Das Land hatte dafür im Februar 2009 rund 1,4 Mio. Euro aus dem NRW-EU Ziel 2-Programm bereit gestellt. Das Projektvolumen betrug auf nordrhein-westfälischer Seite rund 3,1 Mio. Euro. Der erste Bus wurde heute in Essen präsentiert. Dieser Bustyp wird bereits nach der neuen europäischen Typgenehmigung von Kraftfahrzeugen mit Wasserstoffantrieb zugelassen.

„Mit diesem Modell ist eine optimale Verbindung der Stärken verschiedener Technologien gelungen“, so noch einmal die Ministerin. Kombiniert werden in dem Bus Brennstoffzellen, Batterien und Doppelschicht-Kondensatoren, sogenannte „Supercaps“. Damit werden die derzeit fortschrittlichsten und effizientesten Energiewandlungs- und -speichertechnologien im Verkehr eingesetzt.

Die Vossloh Kiepe GmbH aus Düsseldorf entwickelt das Energiemanagement und den Antriebsstrang, die Hoppecke Batterien GmbH & Co. KG aus Brilon ist zuständig für den Energiespeicher auf Basis von Hochleistungs-Metall-Hydrid-Batterien. Das Institut für Automatisierungstechnik an der FH Köln und das Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe an der RWTH Aachen werden im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes zusammen mit Vossloh die Energiespeicherung konzeptionieren und den Antriebsstrang auslegen und simulieren. Die Busplattform stammt vom niederländischen Hersteller APTS bv aus Helmond, die 150 Kilowatt Brennstoffzelle wird von Ballard aus Vancouver in Kanada geliefert.

Das Gemeinschaftsprojekt ist Bestandteil des „NRW Hydrogen HyWay“. Dieses Leitprojekt unter dem Dach der Energie- und Klimaschutzstrategie der Landesregierung umfasst eine Vielzahl von Einzelprojekten zur Entwicklung und Demonstration der Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnik. Dazu gehören Infrastrukturmaßnahmen, Fahrzeugflotten, stationäre Anlagen und viele Sonderanwendungen. Über 60 Mio. Euro will das Wirtschaftsministerium dazu in den nächsten Jahren aus Mitteln des Landeshaushalts und des europäischen Fonds für regionale Entwicklung zur Verfügung stellen.

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