Energiepreise: Trend zur Energie-Effizienz birgt große Chancen für die deutsche Industrie

Für die deutsche Industrie verbirgt sich dahinter eine große Chance. Die Herausforderung liegt darin, selbst effizienter und umweltschonender zu fertigen aber auch darin, in die boomenden Märkte für erneuerbare Energien aktiv, beispielsweise als Zulieferer, einzusteigen.

Für Prof. Dr.-Ing. Alexander Verl, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (Fraunhofer IPA), gibt es keine Zweifel. „Im Mittelpunkt der Technologie-Themen für die deutsche Industrie und damit auch für die Forschungsinstitute und vor allem die Fraunhofer Institute wird das Gebiet der umweltschonenden Produktion stehen.

Es werden nicht nur Konzepte zum Stromsparen gebraucht, vielmehr sollten sich alle Bereiche in der Produktion darauf konzentrieren, die Umwelt zu schonen und den Verbrauch an Roh- und Hilfsstoffen zu reduzieren.“ Als Impulsgeber sieht Verl hier die Automobilindustrie, die große Anstrengungen unternähme, nicht nur umweltschonende Autos zu produzieren, sondern bestrebt sei „auch im Produktionsprozess der Fahrzeuge selbst möglichst umweltschonend vorzugehen.“

Der Zwang, effizienter zu produzieren kann langfristig nicht nur zum Wettbewerbsvorteil werden, sondern auch neue Marktchancen eröffnen. Beispiel Windkraft: Ralf Bischof, Geschäftsführer des Bundesverband Windenergie (BWE) in Osnabrück rechnet damit, dass sich der nationale Markt bis Ende 2008 auf dem Niveau des Vorjahres einpendeln und 2009 wieder langsam anziehen wird.

„Die EEG-Novelle 2009 und geplante neue Flächenausweisungen in Schleswig-Holstein, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern bringen neuen Schwung für die Windenergie an Land“, begründet er seine Einschätzung. International nehme die deutsche Windindustrie eine führende Stellung im Weltmarkt ein. Die Branche werde auf allen Schlüsselmärkten in Europa, Nordamerika und Asien mit Technik und Know-how präsent sein. Alle Hersteller und Zulieferer weiteten ihre Kapazitäten in Deutschland aus. In den Wachstumsmärkten USA und China werden zusätzlich weitere Fertigungsstätten deutscher Unternehmen vor Ort gebaut. Für 2008 sollen allein in den USA 8 000 und in China 5000 Megawatt Leistung neu installiert werden.

Der Verband selbst ( www.wind-energie.de ) hat sich als Zielvorgabe für die nahe Zukunft das Repowering ,auf die Rotorblätter geschrieben'. Eine Halbierung der Anlagenzahl, gleich gesetzt mit der Verdoppelung der Leistung und der Verdreifachung des Ertrags, soll die Erfolgsformel der deutschen Windenergie in den nächsten Jahren lauten.

Auch die Solarwirtschaft und Photovoltaik-Branche sieht sich weiterhin auf der Sonnenseite – und das trotz novelliertem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das ab 2009 die Solarförderung deutlich schneller absenkt als bisher. Carsten Körnig, Geschäftsführer beim Bundesverband Solarwirtschaft in Berlin ( www.solarwirtschaft.de ), mahnt für die Unternehmen seiner Branche unter diesen Vorzeichen weitere Prozessoptimierungen in der Fertigung an. „Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette arbeiten deshalb mit Hochdruck daran, die Produktions- und Installationskosten für Solarstrom-Anlagen weiter zu senken“, konstatiert Körnig. Dabei herrsche alles andere als Auftragsmangel. Die Solarwärme-Branche sei derzeit vollauf damit beschäftigt, die explodierende Nachfrage nach Solarkollektoren zu befriedigen. Körnig: „Im ersten Halbjahr des Jahres 2008 wurden rund 60 Prozent mehr Solarkollektoren verbaut als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.“ Und der Trend soll anhalten:

„Der Markt für Solarwärmeanlagen dürfte in diesem Jahr um mindestens 40 Prozent wachsen, der Markt für Solarstromanlagen um mindestens 25 Prozent.“

Weitere Informationen und der vollständige Artikel zum Thema
„Energie-Effizienz: Chance für die Industrie“ werden in der neuen Ausgabe der Wirtschaftszeitung Produktion (Ausgabe 35 vom 28.8.) veröffentlicht.

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