Elektromotorische Ventilsteuerung für Kraftfahrzeuge erreicht entscheidende Entwicklungsstufe

Die seit knapp drei Jahren bestehende Stiftung steht unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Ludwig Hoffmann, seinem Stellvertreter Hochschul-Rektor Prof. Dr. Armin Willingmann sowie namhaften Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Kommunalpolitik. „Die Stadtwerkestiftung setzt ihren Schwerpunkt bei der wirtschaftlichen Förderung; ein wichtiger Punkt sind hier natürlich Wissenschaft und Forschung. Wir hoffen, dass dieses spannende Projekt mit Hilfe unserer Unterstützung die erste und beste Lösung am Markt bieten kann und wünschen viel Erfolg“, so Oberbürgermeister Hoffmann bei der Übergabe. Dr. Franz Mnich, NEMAK Europe GmbH, ergänzte: „Die Idee zu diesem innovativen Forschungsprojekt wurde von der Wirtschaft an die Hochschule herangetragen, das zeigt auf welch hohem Niveau sich eine solche regionale Zusammenarbeit bewegen kann“.

Seit mehreren Jahren wird an der Hochschule Harz in Verbindung mit dem Institut für Automatisierung und Informatik GmbH an der Entwicklung eines Aktuatorsystems für die elektromagnetische/elektromotorische Betätigung der Gaswechselventile in Verbrennungsmotoren gearbeitet. Anstöße dazu kamen seinerzeit von der Firma Rautenbach. Bislang werden die Ventilsteuerzeiten in Benzin- oder Dieselmotoren rein mechanisch erzeugt (Kurbelwelle, Steuerkette oder -riemen, Nockenwelle, Ventil). Das neue Konzept geht von einer elektromagnetischen/elektromotorischen Ansteuerung der Ventile aus, was eine Entkopplung zur Kurbelwelle darstellt, womit eine vollständige Variabilität der Ventilbetätigung gegeben ist. Dies lässt, neben der Reduzierung der Schadstoffemissionen und des Kraftstoffverbrauches, eine Erhöhung des Motordrehmomentes erwarten.

„Durch die Spende der Stadtwerkestiftung hoffen wir, dass die komplexen elektronischen Steuer- und Reglerkonzepte auf einen Mikrocontroller – im Volksmund Chip – übertragen werden können. Das wird den Geräteaufwand zum Betrieb des Ventilaktuators reduzieren und das System deutlich weiterentwickeln, so dass wir Ende des Jahres in eine erste Testphase eintreten werden, deren Ziel der Einbau in ein Testfahrzeug sein wird. Die erfolgreiche Entwicklung des komplett an der Hochschule Harz entstandenen Systems verdanken wir auch den großartigen Studenten, die in die angewandte Forschung eingebunden sind und in der Lehre von dem Projekt profitieren“, berichtete Prof. Dr. Klaus-Dietrich Kramer den interessierten Zuhörern. Im Übrigen bleibt es spannend: Weitere Fragen konnten nicht beantwortet werden, da eine Geheimhaltungsvereinbarung mit einem deutschen Automobilhersteller besteht und bereits konkrete Pläne existieren, das Aktuatorsystem bei Kraftfahrzeugen einzusetzen.

Media Contact

Andreas Schneider idw

Weitere Informationen:

http://www.hs-harz.de

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