Die Audioexperten von Fraunhofer entwickeln einen Vuvuzela-Filter

Das Symbol des südafrikanischen Fußballs – die Vuvuzela. Mittlerweile beschäftigt das lärmende Kulturgut die ganze Welt. Mit mehr als 130 Dezibel verursacht die Tröte soviel Lärm, dass sich Zuschauer, Fernsehanstalten und Fußballer gleichermaßen beschweren. Mittels verschiedener Filtertechniken wird momentan versucht, den Wespenschwarm der Vuvuzelas zum Verstummen zu bringen. Leider wird dabei aber auch die Sprachverständlichkeit des Sportkommentators in Mitleidenschaft gezogen. Der Vuvuzela-Filter des Ilmenauer Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie verhindert diese Klangeinbußen und sorgt für einen trötenfreies Fußballerlebnis.

Christian Dittmar, Leiter des Geschäftsfelds Semantische Musik Technologien am Fraunhofer IDMT erklärt, wie es funktioniert: »Zunächst wird ein Modell für typische Frequenzspektren der Vuvuzelas berechnet, indem man der Software einige Sekunden Stadionatmosphäre vorspielt. Anschließend wird dieses Dauergeräusch im Spektralbereich abgezogen und übrig bleibt die Stimme des Kommentators«. Da ein ganz stilles Stadion aber auch gespenstisch klingt, kann stufenlos eingestellt werden, wie laut der Jubel und die Fangesänge hörbar bleiben sollen.

Der Fraunhofer-Vuvuzela-Filter steht als PlugIn auf http://www.idmt.fraunhofer.de/de/presse_medien/presseinformationen/

10_06_23_vuvuzela.html zum Download zur Verfügung.

Das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT in Ilmenau (Thüringen) betreibt angewandte Forschung im Bereich digitaler audio-visueller Anwendungen. Entwickelt werden neben Lösungen zur virtuellen Akustik für Heim- und Profianwender (z.B. die IOSONO® Wellenfeldsynthese-Technologie) auch Softwaretechnologien zur Analyse und Charakterisierung von multimedialen Inhalten sowie audio-visuelle Anwendungen für die Medizintechnik. Des Weiteren gehören die Konzeption interaktiver Anwendungsszenarien für Entertainment und Wissensmanagement und der Entwurf von Architekturen für den digitalen Online-Vertrieb zum Forschungs-Portfolio.

In Kooperation mit seinen Partnern und Kunden aus Wirtschaft, Kultur und Bildung setzt das Ilmenauer Institut zukunftsorientierte wissenschaftliche Erkenntnisse in alltagstaugliche Komplettlösungen und Prototypen um, die auf spezifische Problemstellungen der Nutzer und die Anforderungen des Marktes zugeschnitten sind.

Seit 2008 hat das Fraunhofer IDMT zwei Außenstellen. Die Abteilung Kindermedien mit Sitz in Erfurt arbeitet an der Entwicklung innovativer computergestützter Programm- und Edutainmentformate für Kinder und Jugendliche. Die neue Projektgruppe Hör-, Sprach- und Audiotechnologie mit Sitz in Oldenburg forscht an Themen der Audio-Systemtechnik für die Bereiche Gesundheit, Verkehr, Multimedia und Telekommunikation.

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