Arbeitskosten im 2. Quartal 2010: + 0,4% gegenüber Vorquartal

Die Kosten für Bruttolöhne und -gehälter stiegen im gleichen Zeitraum um 0,4%, die Lohnnebenkosten um 0,1%. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2009 betrug der Anstieg der Arbeitskosten im zweiten Quartal 2010 kalenderbereinigt 0,5%.

Das Wachstum der Arbeitskosten war im zweiten Quartal 2010 in den Branchen Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (+ 5,2%), Bergbau (+ 3,5%) und Energieversorgung (+ 3,5%) gegenüber dem zweiten Quartal 2009 am größten. Dagegen sanken die Arbeitskosten am stärksten im Wirtschaftsbereich Kunst, Unterhaltung und Erholung um 1,1%, im Grundstücks- und Wohnungswesen um 0,5% und in den Branchen Verkehr und Lagerei sowie Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen um jeweils 0,4%.

Europaweit liegen Veränderungsraten der Arbeitskosten in der Privatwirtschaft für das erste Quartal 2010 vor. Nach diesen Ergebnissen verteuerte sich in Deutschland eine Stunde Arbeit im Vergleich zum ersten Quartal 2009 kalenderbereinigt um 0,7%. Der durchschnittliche Anstieg der Arbeitskosten in der Europäischen Union war im ersten Quartal 2010 mit + 2,2% höher als in Deutschland. Die höchsten Wachstumsraten verzeichneten Bulgarien (+ 10,5%), Rumänien (+ 7,4%), Slowenien (+ 4,5%) und das Vereinigte Königreich (+ 4,4%). Die am stärksten sinkenden Arbeitskosten hatten dagegen Litauen (- 11,0%), Lettland (- 7,2%) und Estland (- 5,5%). Für das erste Quartal 2010 liegen Daten von 21 der 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union vor. Die Veränderungsraten der Arbeitskosten von Staaten außerhalb des Euro-Währungsgebiets sind in der jeweiligen Landeswährung gemessen und daher nicht währungsbereinigt.

Diesen Angaben liegen die Ergebnisse des Arbeitskostenindex zugrunde. Der Arbeitskostenindex misst die Veränderung der Arbeitskosten und unterteilt diese zusätzlich in die beiden Bestandteile Bruttolöhne und -gehälter sowie Lohnnebenkosten. Bei allen drei Indizes werden den Kosten des Arbeitgebers die tatsächlich geleisteten Stunden der Arbeitnehmer gegenübergestellt.

Nach Vorliegen der Arbeitskostenerhebung 2008 wurden die Ergebnisse des Arbeitskostenindex ab dem ersten Quartal 2000 revidiert. In den vergangenen vier Quartalen gab es folgende Revisionen der kalenderbereinigten Wachstumsrate des Arbeitskostenindex: zweites Quartal 2009 von + 3,4% auf + 3,5%, drittes Quartal 2009 von + 2,7% auf + 3,0%, viertes Quartal 2009 von + 0,4% auf + 0,6% und erstes Quartal 2010 von + 1,0% auf + 0,6%, jeweils im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Zusätzliche Tabellen und eine methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Detaillierte Informationen zu den Arbeitskostenindizes können kostenfrei über die Tabelle 62421-0001 in der GENESIS-Online Datenbank abgerufen werden.

Daten für den europäischen Vergleich stellt der Europäische Datenservice (EDS) unter www.eds-destatis.de zur Verfügung.

Weitere Auskünfte gibt:
Hannah Alter,
Telefon: (0611) 75-4589,
E-Mail: arbeitskosten@destatis.de

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Hannah Alter Statistisches Bundesamt

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