Anwender im Deutschen Forschungsnetz realisieren 100-Gigabit/s-Verbindungen in die USA

Anlässlich der Supercomputing Konferenz SC13 in Denver (USA) hat das Steinbuch Centre for Supercomputing (SCC) des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) bereits im November vergangenen Jahres erste Anwendungen im 100G-Bereich über den Atlantik demonstriert.

Wissenschaftler aus Karlsruhe und den USA nutzten den 100G-Link dabei zum Austausch von Experiment-Daten des Large Hadron Colliders in Genf.

Im Dezember und Januar konnten die Rechenzentren der Technischen Universität Dresden und der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen die transatlantische 100G-Verbindung gemeinsam mit der Indiana University in den USA testen.

Gegenstand der Untersuchungen war die ultrabreitbandige Kopplung von Speichersystemen über das verteilte Dateisystem Lustre. KIT, TU Dresden und RWTH Aachen gehören somit zu den ersten Einrichtungen überhaupt, die 100G-Verbindungen zwischen Europa und den USA exklusiv untersuchen konnten.

Mit der Untersuchung transatlantischer 100G-Verbindungen folgt der DFN-Verein konsequent seiner Strategie einer bedarfsgerechten Einführung von 100G-Technologie für die Wissenschaft. Nach der Implementierung von 100-Gigabit/s-Verbindungen im Kernnetz des deutschen Wissenschaftsnetzes wurden im vergangenen Jahr erste Anwenderanschlüsse für die Hochschulen in Deutschland und die Übergänge zu den europäischen und nordamerikanischen Wissenschaftsnetzen mit 100G-Technologie ausgerüstet.

Parallel zum nationalen Ausbau des Wissenschaftsnetzes wurde jüngst auch das gesamte europäische Forschungsnetz-Backbone GÉANT mit 100G-Technologie ausgestattet. GÉANT verbindet die Wissenschaftsnetze in Europa untereinander und unterhält im Rahmen internationaler Kooperationen derzeit direkte Verbindungen zu 65 weiteren Wissenschaftsnetzen weltweit. Der DFN-Verein gehört zu den Initiatoren von GÉANT und dessen Betreibergesellschaft DANTE.

Vom Ausbau der Kapazitäten in den Wissenschaftsnetzen auf 100-Gigabit/s werden in Zukunft neben den traditionellen Heavy-Usern unter den Hochschulen in Deutschland vor allem auch international kooperierende Großforschungseinrichtungen und Projekte profitieren. So wird das teilweise vom Deutschen Forschungsnetz bereitgestellte Netz für die LHC-Experimente des CERN in Deutschland künftig auf der 100G-Infrastruktur aufsetzen. 

Die Zahl der wissenschaftlichen Rechenzentren in Deutschland, die sich für die oberste Leistungsklasse im DFNInternet-Dienst mit 100 Gigabit/s entscheiden, könnte sich in Zukunft rasch vergrößern. Seit Jahren treibt der DFN-Verein seine Strategie voran, eine möglichst große Zahl von Anwendern direkt an das Kernnetz X-WiN anzuschließen, um kostspielige und in der Regel leistungsschwächere Zugangsleitungen zu vermeiden.

Fast alle größeren Wissenschaftseinrichtungen stellen heute Kernnetzknoten des annähernd 11.000 Kilometer Glasfasern umfassenden X-WiN dar, dessen Streckenführung konsequent an die geografische Topologie der deutschen Wissenschaftsstandorte angepasst wurde.

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Kai Hoelzner idw - Informationsdienst Wissenschaft

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