3D-Visualisierungszentrum wird aufgebaut

Für das geplante „3D-Visualisierungszentrum“ der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg mit einem Projektvolumen von 1,2 Millionen Euro hat Wissenschaftsminister Thomas Goppel für die Jahre 2009 bis 2015 eine Förderung in Höhe von 620.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bewilligt.

Zusätzlich werden noch zwei andere Projekte aus diesem Programm gefördert, so dass die Nürnberger Ohm-Hochschule die erfolgreichste Hochschule in Bayern bei der Einwerbung der EFRE-Forschungsmittel des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst ist. „Hierzu möchte ich der Hochschule ausdrücklich gratulieren“, betonte der Minister in seinem Bewilligungsschreiben.

Mit den zugesagten Fördermitteln wird ab Juli 2009 der Grundstein für den Aufbau eines „3D-Visualisierungszentrums“ als Kompetenzzentrum der Ohm-Hochschule gelegt. Hier können sich kleine und mittlere Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Hochschule mit dem Themenfeld der virtuellen Realität und den damit verbundenen Konstruktionsprozessen beschäftigen. „Der Vorteil für die Unternehmen liegt klar auf der Hand“, betont der Leiter des Kompetenzzentrums Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Hornfeck von der Fakultät Maschinenbau und Versorgungstechnik: „Die Unternehmen selbst müssen keine hohen Investitionskosten für die erforderliche Hard- und Software tragen und können dennoch von dieser zukunftsweisenden Technologie profitieren.“

Auch in der Lehre wird sich durch die Fördergelder einiges tun: Die Studierenden können mit den neuen Geräten, die angeschafft werden, arbeiten und so den neusten technischen Sachstand auf dem Gebiet der virtuellen Realität selbst erproben.

Virtuelle Technik spart Zeit und Geld
In der Endausbaustufe können im 3D-Visualisierungszentrum virtuelle Designstudien, Montagesimulationen, Ergonomieuntersuchungen, Struktur- und Strömungssimulationen oder Bauwerksplanungen durchgeführt werden. Aber auch Trainings-, Montage- und Serviceschulungen können virtuell ablaufen. Solche virtuellen Projekte sind notwendig, weil auf Grund des hohen Innovationsdrucks in der Industrie und der immer kürzeren Produktlebenszyklen die Entwicklungsprozesse immer effizienter und kostengünstiger organisiert werden müssen.

Dank der virtuellen Technik müssen zum Beispiel bei der Konstruktion von Bauteilen weniger Prototypen gebaut werden, was stets sehr kosten- und zeitintensiv war. Schon heute setzt deshalb die Automobilindustrie, die Luft- und Raumfahrt sowie die Konsumgüterbranche bei der Produktentwicklung auf die virtuelle Technik und bedient sich schon seit einigen Jahren ausgereifter Computer-Generated-Imaging-Software, um die CAD-Modelle in einer fotorealistische Darstellung auf hohem Niveau in Designreviews zu präsentieren. Auch in der Medizin wird die neue Technik eingesetzt, um zum Beispiel Operationsabläufe vor dem Eingriff am Patienten durchzuspielen.

Kleine und mittlere Unternehmen profitieren
Die neue Technologie soll durch das geplante „3D-Visualisierungszentrum“ der Nürnberger Ohm-Hochschule nun auch kleinen und mittleren Unternehmen zur Verfügung stehen. Sie profitieren von der technischen Ausstattung und im Rahmen des Technologietransfers von den geplanten Forschungsprojekten, die sich mit dem breiteren Einsatz der virtuellen Werkzeuge im Konstruktionsprozess beschäftigen.
Technik für den virtuellen Raum
Als Hardware-Ausstattung sind ein 3D-Scanner, eine Rapid-Prototyping-Anlage und ein virtueller Raum vorgesehen. Die virtuell erstellten Prototypen können darüber hinaus mit einer hochauflösenden Rendering-Software bearbeitet werden und an einer Powerwall wirklichkeitsgetreu dargestellt werden.
Interdisziplinäres Projekt
Um eine möglichst effiziente Nutzung des Kompetenzzentrums zu gewährleisten und um eine interdisziplinäre Abarbeitung von Forschungsaufträgen und Industrieprojekten zu ermöglichen, wird das 3D-Visualisierungszentrum von sechs Fakultäten der Ohm-Hochschule genutzt werden: Architektur (AR); Bauingenieurwesen (BI); Design (D); Elektrotechnik Feinwerktechnik Informationstechnik (efi); Maschinenbau und Versorgungstechnik (MB/VS) sowie Verfahrenstechnik (VT).
Fonds fördert regionale Entwicklung
Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zählt zu den Strukturfonds der Europäischen Union. Nach den Vorgaben der EU sollen die EFRE-finanzierten Maßnahmen dazu beitragen, den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt durch Ausgleich der wichtigsten regionalen Ungleichgewichte zu stärken. Einerseits sollen dabei die Regionalwirtschaften entwickelt und strukturell angepasst werden. Andererseits soll die grenzübergreifende, transnationale und interregionale Zusammenarbeit gefördert werden, um zu einer nachhaltigen räumlichen Entwicklung beizutragen.

Media Contact

Elke Zapf idw

Weitere Informationen:

http://www.ohm-hochschule.de

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