18-Flourid-PET als kassenärztliche Leistung während nuklearmedizinischem Versorgungsengpass anerkannt

Das bildgebende Verfahren könnte die Skelettszintigraphie mit Technetium-99m ersetzen, das zurzeit nur in geringen Mengen produziert werden kann. Das Bundesgesundheitsministerium und das Bundesumweltministerium hatten bereits die entsprechenden Genehmigungsvoraussetzungen geschaffen.

Nun liegt auch der erforderliche Entscheid der Krankenkassen für die vorübergehende Kostenerstattung für 18-Fluorid-PET vor. Damit können alle nuklearmedizinischen Einrichtungen, die über einen PET-Scanner verfügen, das Verfahren für die Zeit des Engpasses entsprechend anwenden.

„Durch diese Maßnahme können die nuklearmedizinischen Einrichtungen eine ausreichende Notversorgung sicher stellen“, so Professor Andreas Bockisch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V. „Daran anknüpfend sollten unbedingt langfristige Lösungen gefunden werden, die einen erneuten Engpass vermeiden.“ Die Produktion des Nuklids 18-Fluorid erfolgt in Zyklotronen, die aufgrund der hohen Forschungsaktivität der deutschen Nuklearmedizin flächendeckend installiert sind.

Der Versorgungsengpass wird noch bis Mitte Februar 2009 andauern. Dies ergab ein Expertengespräch, das auf Initiative der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V. (DGN) und der European Association for Nuclear Medicine (EANM) während des europäischen Nuklearmedizin-Kongresses in München stattfand. An diesem Treffen nahmen Vertreter des Bundesministeriums für Gesundheit, des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, der International Atomic Energy Agency (IAEA), der European Medicines Agency (EMEA), verschiedener EU-Gremien sowie der DGN und der EANM teil.

Seit zwei Monaten bedroht der europaweite Ausfall mehrerer Reaktoren die Gesundheit tausender Patienten. Der Versorgungsausfall liegt aktuell bei 40 Prozent. Das Isotop Molybdän-99m wird in Europa aufgrund technischer Ausfälle zurzeit nur in einem der drei europäischen Reaktoren in Frankreich produziert. Die abschließende Aufbereitung des Isotops in Belgien ist wegen Produktionsstillständen nicht möglich. Die zuständigen EU-Gremien haben im Eilverfahren Maßnahmen ergriffen, um den Aufbereitungsprozess in einer geeigneten Anlage in den Niederlanden durchzuführen.

Aktuelle Informationen stehen auf der Homepage der DGN http://www.nuklearmedizin.de zur Verfügung.

Kontakt:
Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V.
Pressereferat, Julia Schilling
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